Jetzt spenden

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Wenn Angela Merkel denkt, sie hätte für ihren Atomkurs die Akzeptanz der Wähler, dann liegt sie falsch, sagt Christian Bussau, Atom-Experte von Greenpeace. Die Menschen in Deutschland wollen keinen Rückfall ins Atomzeitalter, und das aus gutem Grund: Sie ist gefährlich, sie ist nicht beherrschbar, sie ist anfällig für Terrorangriffe und sie produziert hochradioaktiven Müll, der noch Hunderttausende von Jahren strahlt. Für dieses Problem gibt es bis heute keine Lösung.

Auch ein Endlager für Atommüll in Gorleben stößt auf Ablehnung. 58 Prozent der Befragten sprechen sich dagegen aus. In der Altersgruppe der 14 bis 29-Jährigen sind es 73 Prozent. Bei ihnen ist die Ablehnung allgemein besonders hoch: 76 Prozent fordern ein Ende der Atomkraft. Besonders stark ist dieser Trend bei Schülern. Forderten 2004 noch 18 Prozent von ihnen ein schnelleres Abschalten der Atomkraftwerke, sind es dieses Jahr mit 39 Prozent mehr als doppelt so viele.

{image_r}In der kommenden Legislaturperiode sollen laut rot-grünem Ausstiegsfahrplan die AKW Biblis A und B, Neckarwestheim und Brunsbüttel vom Netz gehen. Das sind Reaktoren mit endlosen Mängellisten, die häufig wegen Sicherheitsproblemen vom Netz genommen werden mussten, so Bussau. Diese Reaktoren müssen abgeschaltet werden, um die Bevölkerung zu zu schützen. Das muss auch die CDU einsehen. Sie darf den Willen der deutschen Bevölkerung nicht einfach ignorieren. Greenpeace fordert von allen Parteien, aus der Atomkraft auszusteigen und Gorleben nicht zum Endlager zu machen.

Am Montag kritisierte auch der Präsident des Umweltbundesamtes Andreas Troge die Pläne der CDU/CSU für einen Weiterbetrieb von Atomkraftwerken. CDU-Mitglied Troge erklärte der Berliner Zeitung, längere Laufzeiten verzögerten nur die dringend nötige Modernisierung von Kraftwerken. Auch für den Klimaschutz sei Atomkraft nicht besser als andere Alternativen. Für geringere Energiekosten, die sich seine Partei von einer Verlängerung der Laufzeiten erhofft, sieht Troge nur geringen Spielraum. Die Gesellschaft müsse sich darauf einstellen, dass Energie zukünftig nicht mehr billig sein werde.

Weitere Grafiken finden Sie, wenn Sie auf eine der Grafiken klicken.

Jetzt mitmachen

Du willst Teil der Energiewende sein?

Menschen stellen die Energiewende dar - von der Atomkraft zur Windkraft 15.04.2011

Dann besuche in unserer Mitmach-Community Greenwire die Energiewende-Themengruppe und tausche dich mit Anderen aus, finde weitere Mitmachangebote und erfahre mehr über unsere Kampagnen.

Hier lang zur Themengruppe-Energiewende

Themengruppe auf

Menschen stellen die Energiewende dar - von der Atomkraft zur Windkraft 15.04.2011

Mehr zum Thema

In einem Kindergarten liegen die Spielsachen so, wie sie nach der Katastrophe zurückgelassen wurden. Die Gasmaske eines Kindes neben einer Puppe ist nur ein weiteres grausames Paradoxon: Eine Woche vor dem Atomunfall wurden die Kinder darin geschult, die Sicherheitsausrüstung gegen die atomare Gefahr zu benutzen. Doch am Tag des Unfalls wurde auf Anweisung der Parteiführung keine einzige Gasmaske benutzt.
  • 26.04.2024

Am 26. April 1986 erschüttert eine Explosion das Atomkraftwerk Tschornobyl. Eine radioaktive Wolke verseucht die Region und zieht über Europa. Ursache sind menschliches Versagen und technische Mängel.

mehr erfahren
Greenpeace and BUND Naturschutz Celebrate Nuclear Phase-out in Munich
  • 12.04.2024

Vor einem Jahr ging das letzte AKW in Bayern vom Netz. Strom aus erneuerbaren Energien hat deutschlandweit Atomstrom ersetzt. Nur der Freistaat hinkt hinterher. Warum ist das so?

mehr erfahren
Projektion für den Atomausstieg am Atomkraftwerk Isar 2 bei Nacht
  • 09.04.2024

Happy Birthday, Atomausstieg! Auch wenn ein Jahr nach dem deutschen Ausstieg vielerorts eine “Renaissance der Atomkraft” herbeigeredet wird, laut einer aktuellen Studie sprechen die Fakten dagegen.

mehr erfahren
Karte der Region Fukushima in Japan, die die Ausbreitung der Strahlung nach der Atomkatastrophe im März 2011 im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi zeigt.
  • 11.03.2024

Der 11. März 2011 versetzte Japan in einen Ausnahmezustand, der bis heute anhält. Die dreifache Katastrophe von Erdbeben, Tsunami-Flutwelle und Super-GAU traf das Land bis ins Mark.

mehr erfahren
Projektion zum Atomausstieg am AKW Isar 2
  • 05.03.2024

Atomkraft ist nicht nur riskant, sondern auch keine Lösung für die Energiekrise. Am 15. April 2023 wurden die deutschen Atomkraftwerke darum abgeschaltet, endgültig.

mehr erfahren
Balloons on the 'Plein' at The Hague
  • 12.12.2023

Ein technologischer Meilenstein, aber kein Modell für die Zukunft: Warum der gelungene Versuch der Kernfusion nicht die Probleme der Gegenwart löst.

mehr erfahren