Jetzt spenden
Radioaktivitätszeichen
Ruedi Staub

Castortransporte: Anwohner können klagen

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Bereits vor über zehn Jahren hatten zwei Anwohner gegen die Transportgenehmigung des Bundesamtes für Strahlenschutz für Castorbehälter mit atomaren Brennelementen geklagt. "Das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts ist ein klarer Sieg für die Bürger und eine schwere Niederlage für die Atommüllverursacher E.ON, RWE, EnBW und Vattenfall", sagt Mathias Edler, Atomexperte von Greenpeace.

25 Jahre haben niedersächsische Verwaltungsgerichte die von Greenpeace unterstützten Klagen von Anwohnern der Castortransportstrecke nahe dem niedersächsischen Zwischenlager Gorleben mit der lapidaren Begründung abblitzen lassen, die betroffenen Bürger seien gar nicht klageberechtigt.

Hochradioaktive Abfälle werden per Bahn und auf der Straße mitten durch Wohngebiete transportiert. In Zukunft müssen sich die Gerichte mit den schwerwiegenden Sicherheitsargumenten gegen diese verantwortungslosen Transporte beschäftigen. Ab 2015 sollen in drei Fuhren die nächsten 21 Castorbehälter mit hochradioaktiven Abfällen, diesmal aus der britischen Plutoniumfabrik Sellafield, in Richtung Gorleben rollen.

"Der letzte Castortransport nach Gorleben im Dezember 2011 enthielt immerhin etwa 44-mal so viel Radioaktivität wie bis dahin bei der Atomkatastrophe in Fukushima insgesamt freigesetzt wurde. Das Risiko von Bahnunfällen beispielsweise mit lang andauernden Bränden oder von terroristischen Anschlägen wurde bisher fahrlässig unterschätzt", kritisiert Edler.

Aber auch die schädigende Wirkung der Neutronenstrahlung aus Castorbehältern im 'Normalbetrieb' wird von kritischen Wissenschaftlern um den Faktor 60 gefährlicher eingeschätzt, als in den aktuellen Strahlenschutz-Grenzwerten bisher berücksichtigt. Greenpeace hatte beim letzten Castortransport an der Umladestation in Dannenberg eine 600-fach erhöhte Strahlung gegenüber der normalen Hintergrundstrahlung gemessen.

Jetzt mitmachen

Du willst Teil der Energiewende sein?

Menschen stellen die Energiewende dar - von der Atomkraft zur Windkraft 15.04.2011

Dann besuche in unserer Mitmach-Community Greenwire die Energiewende-Themengruppe und tausche dich mit Anderen aus, finde weitere Mitmachangebote und erfahre mehr über unsere Kampagnen.

Hier lang zur Themengruppe-Energiewende

Themengruppe auf

Menschen stellen die Energiewende dar - von der Atomkraft zur Windkraft 15.04.2011

Mehr zum Thema

Projektion für den Atomausstieg am Atomkraftwerk Isar 2 bei Nacht
  • 28.03.2024

Auch wenn vielerorts eine “Renaissance der Atomkraft” herbeigeredet wird, die Fakten sprechen dagegen: Atomenergie ist in Deutschland am Ende, im Rest Europas und weltweit auf dem absteigenden Ast.

mehr erfahren
Karte der Region Fukushima in Japan, die die Ausbreitung der Strahlung nach der Atomkatastrophe im März 2011 im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi zeigt.
  • 11.03.2024

Der 11. März 2011 versetzte Japan in einen Ausnahmezustand, der bis heute anhält. Die dreifache Katastrophe von Erdbeben, Tsunami-Flutwelle und Super-GAU traf das Land bis ins Mark.

mehr erfahren
Projektion zum Atomausstieg am AKW Isar 2
  • 05.03.2024

Atomkraft ist nicht nur riskant, sondern auch keine Lösung für die Energiekrise. Am 15. April 2023 wurden die deutschen Atomkraftwerke darum abgeschaltet, endgültig.

mehr erfahren
Balloons on the 'Plein' at The Hague
  • 12.12.2023

Ein technologischer Meilenstein, aber kein Modell für die Zukunft: Warum der gelungene Versuch der Kernfusion nicht die Probleme der Gegenwart löst.

mehr erfahren
Dunkle Wolken über Fukushima
  • 24.08.2023

Mit bewussten Fehleinschätzungen wird der Plan gerechtfertigt, mehr als eine Million Tonnen radioaktives Wasser aus Fukushima ins Meer abzulassen. Greenpeace entkräftet diese Halbwahrheiten.

mehr erfahren
The Nuclear Crisis at the Fukushima Daiichi Nuclear Plant Continues
  • 14.06.2023

Seit der Nuklearkatastrophe von Fukushima 2011 hat Greenpeace zahlreiche Studien durchgeführt. Alle Publikationen sind hier aufgelistet.

mehr erfahren