Jetzt spenden
Eine Attrappe eines Atommüllfasses liegt auf einer Waldlichtung. Es wird auf die vergebliche Suche nach einem Endlager hingewiesen.
Bente Stachowske / Greenpeace

Atommüll-Kommission unglaubwürdig

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Das Problem eines geeigneten Lagers für radioaktiven Abfall ist bislang ungeklärt. Eine Lösung finden – dafür wurde die Atommüll-Kommission des Deutschen Bundestags im Sommer 2013 gegründet. Am 3. November tage sie das nächste Mal. Zu dieser Beratung waren auch Greenpeace, die Anti-Atom-Organisation „.ausgestrahlt“ und die Bürgerinitiative „Umweltschutz Lüchow-Dannenberg“ eingeladen. Sie alle haben abgesagt.

Die Verbände hatten zuvor Voraussetzungen für eine demokratische Atommüllpolitik formuliert: Die Basis für sinnvolle Zusammenarbeit. Die Forderung war, gesellschaftliches Mitspracherecht für den Umgang mit Atommüll zu erreichen, vor allem in den betroffenen Regionen. Außerdem soll eine ernsthafte Suche nach Lagern für Atommüll betrieben werden, die Risiken minimiert und den ungeeigneten Standort Gorleben außen vor lässt.

Keine der Voraussetzungen wurde bislang erfüllt. Deshalb bezweifeln Greenpeace, „.ausgestrahlt“ und die BI Lüchow-Dannenberg die Glaubwürdigkeit der Kommission und haben sich gegen eine Mitarbeit entschieden.

Statisten im Polittheater

Ihre Unglaubwürdigkeit zeigte die Kommission zuletzt mit ihrem Plan für Atomtransporte aus Jülich in die USA. Diese wären rechtswidrig. „Wir werden nicht als Statisten vermeintliche Bürgerbeteiligung in einem Polittheater vorgaukeln, während die Bundesregierung ungeniert versucht, hochradioaktiven Müll illegal im Ausland verschwinden zu lassen“, begründet Mathias Edler, Atomexperte von Greenpeace, die Entscheidung.

Vertreter von Eon und RWE sind ebenfalls stimmberechtigte Mitglieder der Kommission. Das erhöht ihre Fragwürdigkeit, denn diese Konzerne torpedieren den Atomausstieg und eine neue Suche nach einem Atommülllager mit angekündigten und bereits eingereichten Klagen. Eine Tatsache, die bezweifeln lässt, dass die Positionen der Verbände ernsthaft gefragt sind.

Absage Kommissionsanhörung

Absage Kommissionsanhörung

5 | DIN A4

225.85 KB

Herunterladen

Jetzt mitmachen

Du willst Teil der Energiewende sein?

Menschen stellen die Energiewende dar - von der Atomkraft zur Windkraft 15.04.2011

Dann besuche in unserer Mitmach-Community Greenwire die Energiewende-Themengruppe und tausche dich mit Anderen aus, finde weitere Mitmachangebote und erfahre mehr über unsere Kampagnen.

Hier lang zur Themengruppe-Energiewende

Themengruppe auf

Menschen stellen die Energiewende dar - von der Atomkraft zur Windkraft 15.04.2011

Mehr zum Thema

Greenpeace and BUND Naturschutz Celebrate Nuclear Phase-out in Munich
  • 12.04.2024

Vor einem Jahr ging das letzte AKW in Bayern vom Netz. Strom aus erneuerbaren Energien hat deutschlandweit Atomstrom ersetzt. Nur der Freistaat hinkt hinterher. Warum ist das so?

mehr erfahren
Projektion für den Atomausstieg am Atomkraftwerk Isar 2 bei Nacht
  • 09.04.2024

Happy Birthday, Atomausstieg! Auch wenn ein Jahr nach dem deutschen Ausstieg vielerorts eine “Renaissance der Atomkraft” herbeigeredet wird, laut einer aktuellen Studie sprechen die Fakten dagegen.

mehr erfahren
Karte der Region Fukushima in Japan, die die Ausbreitung der Strahlung nach der Atomkatastrophe im März 2011 im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi zeigt.
  • 11.03.2024

Der 11. März 2011 versetzte Japan in einen Ausnahmezustand, der bis heute anhält. Die dreifache Katastrophe von Erdbeben, Tsunami-Flutwelle und Super-GAU traf das Land bis ins Mark.

mehr erfahren
Projektion zum Atomausstieg am AKW Isar 2
  • 05.03.2024

Atomkraft ist nicht nur riskant, sondern auch keine Lösung für die Energiekrise. Am 15. April 2023 wurden die deutschen Atomkraftwerke darum abgeschaltet, endgültig.

mehr erfahren
Balloons on the 'Plein' at The Hague
  • 12.12.2023

Ein technologischer Meilenstein, aber kein Modell für die Zukunft: Warum der gelungene Versuch der Kernfusion nicht die Probleme der Gegenwart löst.

mehr erfahren
Dunkle Wolken über Fukushima
  • 24.08.2023

Mit bewussten Fehleinschätzungen wird der Plan gerechtfertigt, mehr als eine Million Tonnen radioaktives Wasser aus Fukushima ins Meer abzulassen. Greenpeace entkräftet diese Halbwahrheiten.

mehr erfahren