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Greenpeace-Freiwillige mit Unverpackt-Karte in Augsburg
Matthias Balk / Greenpeace

Start der interaktiven Deutschlandkarte für unverpacktes Einkaufen

Screenshot Reuse-Revolution-Map

Heute ist der Erdüberlastungstag, kein Grund zum Feiern. Der Earth Overshoot Day, wie er im englischen Sprachgebrauch heißt, markiert das Datum im Jahr, an dem die Menschen sämtliche natürlichen Ressourcen aufgebraucht haben, die die Erde innerhalb eines Jahres wiederherstellen und somit nachhaltig zur Verfügung stellen kann. Nachdem er in den vergangenen Jahren immer früher im Kalender stand – 2019 bereits am 29. Juli – rückte der Tag 2020 nun in den Spätsommer; dafür brauchte es allerdings eine globale Pandemie: Ein Trend ist das keinesfalls.

Damit es einer wird (und das Konzept des Weltüberlastungstags in Zukunft wieder überflüssig wird), informieren am heutigen Samstag in 20 deutschen Städten Greenpeace-Aktivist*innen über nachhaltigen und bewussten Konsum. Sie stellen dabei eine interaktive Deutschlandkarte vor, die Greenpeace heute unter reuse-revolution-map.greenpeace.de veröffentlicht: Sie zeigt, wo Sie in Deutschland überall ohne Einwegplastik einkaufen können – und zwar nicht nur in ausgewiesenen Unverpackt-Läden. Auch der Supermarkt, der lose Ware in mitgebrachte Dosen füllt, oder die Bäckerei, die ihre Brötchen im wiederverwendbaren Stoffbeutel über die Theke reicht, sind Teil der ReUse-Revolution. 

Dank der Arbeit vieler Greenpeace-Freiwilligen hat die Karte bereits rund 500 Einträge – aber es werden noch viel mehr: Ab heute können alle ihre Einkaufserfahrungen in die ReUse-Revolution-Map eintragen – so wächst nach und nach ein dichtes Netz von Einkaufsempfehlungen, ob in Großstädten oder auf dem Land. Sie können die Karte nur als Einkaufshilfe nutzen oder aktiv mit Ihren Einträgen dazu beitragen, dass unverpackt einkaufen in Deutschland immer einfacher wird.

Es ist Zeit für eine Verpackungswende

Das muss es, dringend: Jede*r Deutsche wirft im Jahresschnitt rund 40 Kilogramm Plastikmüll weg, damit belegt Deutschland im europäischen Vergleich den vierten Platz hinter Luxemburg, Irland und Estland. Beim Einkauf von Lebensmitteln, Kleidung oder Kosmetik hat sich die Zahl der Kunststoffverpackungen in zwei Jahrzehnten verdoppelt. In der Coronakrise haben die Deutschen im Monatsschnitt nochmal etwa 10 Prozent mehr Einwegverpackungen in den Einkaufswagen gelegt. Die Plastikindustrie nährt dabei den Mythos, in Kunststoff eingeschweißte Lebensmittel seien hygienischer als unverpackte Ware. 

Dabei gibt es dafür keinen Grund. “Plastik hat keine Zauberkräfte”, sagt Viola Wohlgemuth, Konsum-Expertin von Greenpeace und verweist auf eine Stellungnahme, die Greenpeace gemeinsam mit mehr als hundert internationalen Gesundheitsexpert*innen veröffentlicht hat: “Unverpackt einkaufen ist auch in diesen Zeiten gesundheitlich unbedenklich, wenn Sie Obst und Gemüse wie gewohnt vorm Verzehr abwaschen.”

Mit der ReUse-Revolution-Map zeigen wir, wo Sie heute schon überall ohne zusätzlichen Verpackungsmüll gut einkaufen können. In einem weiteren Schritt wollen wir, dass sich noch viel mehr Läden der Verpackungswende anschließen. Dafür braucht es einen vernünftigen gesetzlichen Rahmen, der dem Handel Rechtssicherheit für Unverpackt-Lösungen gibt. Unsere Petition fordert von Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) eine Überarbeitung der Hygieneverordnung, um verpackungsfreies Einkaufen für alle Händler*innen und Kund*innen möglich zu machen. Die Zukunft ist unverpackt – und sie beginnt heute.

>>> Tauschen Sie sich mit Gleichgesinnten auf unserer Mitmach-Plattform Greenwire aus und werden Sie Teil der ReUse-Revolution!

  • Claudia Roth im Gespräch mit Greenpeace-Freiwilligen

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Müllhalde mit Kühen in Ghana

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