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Greenpeace-Projektion hinter Shell-Tankstelle
Bernd Arnold / Greenpeace

Greenpeace-Aktivisten protestierten in Köln gegen Ölbohrungen in der Arktis

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Der Protest war weithin zu sehen: „Shell: Raus aus der Arktis!“ stand heute Früh in riesigen Lettern auf den Kühltürmen des Ölkonzerns. Greenpeace-Aktivisten projizierten im Morgengrauen ihre Forderung  an eine Shell-Raffinerie in Godorf bei Köln. Die Aktion hat einen alarmierenden Hintergrund: Vor wenigen Tagen ist eine Flotte von Shell in der Tschuktschensee vor der Küste Alaskas angekommen, um dort nach Ölvorkommen zu suchen.

Die Katastrophe ist programmiert. Eine Risikoabschätzung der US-Behörde „Bureau of Ocean Energy Management“ warnt vor einer unverantwortlichen Gefahr für den arktischen Lebensraum sollte Shell Öl finden: Die Wahrscheinlichkeit für mindestens einen schweren Unfall läge während des Förderzeitraums bei 75 Prozent. „Die Arktis ist ein einzigartiges Ökosystem, das Shell durch diese riskanten Bohrungen skrupellos aufs Spiel setzt“, sagt Larissa Beumer, Greenpeace-Expertin für die Arktis. Für Wale und Walrösser kann bereits der Bohrlärm tödlich sein.

Es ist ein verheerendes Zeichen für das gesamte Vorhaben, dass die erste Panne nicht lange auf sich warten ließ. Bevor Shells Flotte überhaupt an der Bohrstelle ankam, zwang ein rund ein Meter langer Riss im Rumpf eines der Schiffe zur Umkehr. Wie sehr Shells Zeitplan dadurch verzögert wird, muss sich noch herausstellen.

Eine Ölkatastrophe ist nur eine Frage der Zeit  

Mit dem Leck setzt sich Shells Pannenserie von 2012 fort. Beim damaligen ersten Versuch, Öl zu finden, kam es zu mehreren schweren Zwischenfällen vor der Küste Alaskas. Unter anderem lief die „Kulluk“-Bohrplattform während eines Sturms auf Grund; auch das Bohrschiff „Noble Discoverer“ wäre fast havariert. „All diese Vorfälle zeigen, wie unverantwortlich Shell in der Arktis handelt“, so Beumer. „Wenn Shell so weiter macht, ist es nur eine Frage der Zeit, bis es zu einer riesigen Ölkatastrophe in der Arktis kommt.“

Die schwierigen Bedingungen vor Ort würden im Falle eines Unfalls auch die Aufräumarbeiten extrem erschweren: Sollte es zu einem Austritt von Öl kommen, gibt es keine wirksame Methode, es aus den eisbedeckten Gewässern wieder zu entfernen. Die harsche Witterung und die Entlegenheit der Region tun ihr Übriges. Der Shell-Konzern stürzt sich unvorbereitet in ein riskantes Bohrvorhaben: Seine vorgesehene Notfallausrüstung für Ölunfälle wurde noch nie unter arktischen Bedingungen getestet.

Die Greenpeace-Aktivisten setzten heute Morgen ein leuchtendes Zeichen gegen die Pläne des Ölkonzerns, dessen Leichtsinn die Welt teuer zu stehen kommen kann. Unterstützen Sie Greenpeace und fordern Sie den Geschäftsführer von Shell Deutschland auf, die Arktispläne sofort aufzugeben!

  • Greenpeace-Aktivist vor Kühlturm

    Weithin sichtbar

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  • Kühlturm mit Protest-Projektion

    Protest im Morgengrauen

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