Jetzt spenden
13.03.2008, Vattenfall-Zentrale, Hamburg - Aus Protest gegen die Baugenehmigung projezieren Greenpeace Aktivisten  zum Thema Kohlekraftwerk Moorburg und Klimawandel an die Zentrale von Vattenfall Europe in Hamburg. "Vattenfall verheizt das Klima"
Jesco Denzel/Greenpeace

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Fakt ist, dass mit CCS-Technologie bis auf weiteres nicht geplant werden und sie damit auch nicht als Rettung für das Klima herhalten kann. Niemand weiß heute, ob und wann diese Technologie technisch und wirtschaftlich im großen Maßstab einsatzfähig sein wird.

Fakt ist weiterhin, dass die CCS-Technik nur in neuen Kraftwerken funktioniert - ein Nachrüsten von Kraftwerken ist nicht möglich. Der Bau neuer Kohlekraftwerke ohne CCS heizt also das Klima weiter mächtig an.

Zudem packt die Speicherung von CO2 das Problem nicht bei der Wurzel. Statt weniger Klimagas wird sogar noch mehr produziert. Das muss dann aufwändig gelagert und langfristig überwacht werden.

Mit der vagen Hoffnung, dass die CCS-Technologie in einigen Jahren zur Verfügung stehen könnte, rechtfertigen Stromkonzerne wie Vattenfall heute nichts anderes als den massiven Neubau von klimaschädlichen Kohlekraftwerken - und zwar ohne CCS.

Doch sollen die schlimmsten Auswirkungen der Erderwärmung noch vermieden werden, sollte der globale Klimagasausstoß schnellstens verringert werden. Er muss spätestens im Jahr 2015 die Spitze erreicht haben und danach um mindestens 50 Prozent bis zur Mitte des Jahrhunderts sinken.

Unsicherheiten bezüglich Risiken, Kosten und möglicher Einsatzfähigkeit lassen gar vermuten, dass die CO2-Speicherung nicht vor dem Jahr 2030 in größerem Maßstab kommerziell einsetzbar sein wird. Für die Entwicklung sind bis dahin Milliardenbeträge nötig. Und immer lauter schreit die Industrie, das sie diese Investitionen nicht alleine stemmen kann.

Und was macht Vattenfall? Sie setzten eine Webseite auf und behaupten, dass sie für den Klimaschutz Unterschriften sammeln. Doch was will Vattenfall wirklich? Richtig, 10 Milliarden für ihre Forschung zur CO2-Speichertechnik. Wir sollen bezahlen, womit sie irgendwann mal Geld verdienen wollen. Abgeben werden sie uns davon sicher nichts.

Die Vattenfall-Aktion Klimaunterschrift ist eine zynische Ich-wasch-mich-Grün Kampagne, die an Dreistigkeit kaum zu überbieten ist, sagt Greenpeace Klimaexperte Karsten Smid. Vattenfall hat in den letzten fünf Jahren seinen Treibhausgasausstoß um acht Prozent auf 84,5 Millionen Tonnen CO2 erhöht, es gibt keinen klimaschädlicheren Strom, als den von Vattenfall. Wer sich im Klimaschutz engagieren will kündigt seinen Vertrag bei Vattenfall und unterschreibt bei einem ökologischen Stromanbieter.

Jetzt mitmachen

Du willst Teil der Energiewende sein?

Menschen stellen die Energiewende dar - von der Atomkraft zur Windkraft 15.04.2011

Dann besuche in unserer Mitmach-Community Greenwire die Energiewende-Themengruppe und tausche dich mit Anderen aus, finde weitere Mitmachangebote und erfahre mehr über unsere Kampagnen.

Hier lang zur Themengruppe-Energiewende

Themengruppe auf

Menschen stellen die Energiewende dar - von der Atomkraft zur Windkraft 15.04.2011

Mehr zum Thema

Berlin, vor dem Brandenburger Tor: Protest mit einer riesigen CO2-Zeitbombe und einem Transparent mit Unterschriften gegen die CO2-Speicherung (CCS).
  • 30.01.2024

Die Stromkonzerne wollen das Treibhausgas Kohlendioxid mittels CCS in die Erde verpressen. Die weitgehend unerprobte Technik ist teuer, energieintensiv und riskant.

mehr erfahren
Martin Kaiser auf der Demo in Lützerath
  • 18.01.2023

Das Dorf Lützerath ist nun dem Erdboden gleichgemacht. Wie geht es jetzt weiter mit dem Klimaschutz, der Klimapolitik und der Klimabewegung? Fragen an Greenpeace-Chef Martin Kaiser.

mehr erfahren
35.000 Menschen demonstrieren gegen die Räumung von Lützerath
  • 16.01.2023

Trotz des Protests zehntausender Menschen, trotz tagelanger mutiger Aktionen ist Lützerath nun geräumt. Der Abriss schreitet schnell voran. Doch fürs 1,5 Gradziel darf die Kohle nicht verheizt werden.

mehr erfahren
Auszug aus den NRE-Papieren
  • 22.09.2022

Interne Papiere des NRW-Bauministeriums verstärken den Verdacht auf Zweckentfremdung von Fördermitteln. Laut Greenpeace-Recherche sollen belastete Industrieflächen mit Steuergeldern saniert werden.

mehr erfahren
Mit einer roten Linie zwischen Lützerath und dem Braunkohletagebau Garzweiler  protestieren Greenpeace-Aktivist:innen gegen die Zerstörung des Dorfes durch den Kohlekonzern RWE. Auf  einer Feuerlinie steht "1,5°C LIMIT", auf Bannern ist zu lesen "1,5°C bedeutet: Lützerath bleibt".
  • 20.12.2021

Ganz Deutschland macht Weihnachtsferien. Ganz Deutschland? Nein! Ein kleines Dorf am Rande des Tagesbaus Garzweiler hört nicht auf, der Kohle-Lobby Widerstand zu leisten. Ein Bericht aus Lützerath.

mehr erfahren
  • 10.11.2021

Zum Endspurt der Koalitionsverhandlungen demonstrieren Greenpeace-Aktive mit Katastrophen-Schutt für eine stärkere Rolle der SPD im Klimaschutz

mehr erfahren