Jetzt spenden
AKW tour Brunsbuettel

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Da hat Bundeskanzlerin Angela Merkel beim Klimaschutz den Bock zum Gärtner gemacht. Die Spatzen pfeifen es von den Dächern, dass mit Atomkraft das Klima nicht geschützt werden kann, kommentiert Thomas Breuer, Energieexperte bei Greenpeace. Bei Merkels oberstem Klimaberater, dem Vattenfallchef Josefsson, und seinem deutschen Kollegen Klaus Rauscher ist das offensichtlich noch nicht angekommen.

Das AKW Brunsbüttel ist eines der ältesten und gefährlichsten Atomkraftwerke in Deutschland. So ist der Stahlbeton des Reaktorgebäudes nur etwa 60 Zentimeter dick. Das reicht gerade, um den Absturz eines kleinen Sportflugzeuges auszuhalten. Darüber hinaus hält Brunsbüttel einen Rekord: Kein anderes deutsches Atomkraftwerk hat vergleichbare Stillstandszeiten wegen Pannen und Störfällen aufzuweisen. Diese tickende Zeitbombe, nur wenige Kilometer von der Millionenmetropole Hamburg entfernt, gehört aus Sicherheitsgründen sofort abgeschaltet, sagt Breuer.

{video_r}Der Atomkonsens sieht Laufzeitverlängerungen durch Strommengenübertragung im Regelfall nur von älteren auf jüngere AKW vor. Der umgekehrte Fall bedarf einer Sondergenehmigung des Umweltministeriums. Vattenfall hat nun - genau wie RWE für Biblis A - die Übertragung von Strommengen des 1988 stillgelegten AKW Mülheim-Kärlich auf Brunsbüttel beantragt.

Mülheim-Kärlich ist nie über den Testbetrieb hinausgekommen, jedoch dürfen rund 100 nicht produzierte Terawattstunden auf andere AKW übertragen werden. Der Atomkonsens listet genau auf, welche Atomkraftwerke das sind. Weder Brunsbüttel noch Biblis gehören dazu. Für Biblis A zeichnet sich ab, dass Umweltminister Sigmar Gabriel die Strommengenübertragung ablehnen wird.

Für eine sichere und klimafreundliche Energieerzeugung stehen überzeugende Alternativen zur Verfügung. Breuer: Wenn es Vattenfall um effizienten Klimaschutz ginge, so würde der Konzern endlich massiv in Erneuerbare Energie investieren und auf die Uralt-Reaktoren genauso verzichten wie auf den Neubau von Kohlekraftwerken, den größten Klimakillern.

Risiko Restlaufzeit - Zusammenfassung

Risiko Restlaufzeit - Zusammenfassung

7 | DIN A5

98.45 KB

Herunterladen

Jetzt mitmachen

Du willst Teil der Energiewende sein?

Menschen stellen die Energiewende dar - von der Atomkraft zur Windkraft 15.04.2011

Dann besuche in unserer Mitmach-Community Greenwire die Energiewende-Themengruppe und tausche dich mit Anderen aus, finde weitere Mitmachangebote und erfahre mehr über unsere Kampagnen.

Hier lang zur Themengruppe-Energiewende

Themengruppe auf

Menschen stellen die Energiewende dar - von der Atomkraft zur Windkraft 15.04.2011

Mehr zum Thema

Projektion für den Atomausstieg am Atomkraftwerk Isar 2 bei Nacht
  • 28.03.2024

Auch wenn vielerorts eine “Renaissance der Atomkraft” herbeigeredet wird, die Fakten sprechen dagegen: Atomenergie ist in Deutschland am Ende, im Rest Europas und weltweit auf dem absteigenden Ast.

mehr erfahren
Karte der Region Fukushima in Japan, die die Ausbreitung der Strahlung nach der Atomkatastrophe im März 2011 im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi zeigt.
  • 11.03.2024

Der 11. März 2011 versetzte Japan in einen Ausnahmezustand, der bis heute anhält. Die dreifache Katastrophe von Erdbeben, Tsunami-Flutwelle und Super-GAU traf das Land bis ins Mark.

mehr erfahren
Projektion zum Atomausstieg am AKW Isar 2
  • 05.03.2024

Atomkraft ist nicht nur riskant, sondern auch keine Lösung für die Energiekrise. Am 15. April 2023 wurden die deutschen Atomkraftwerke darum abgeschaltet, endgültig.

mehr erfahren
Balloons on the 'Plein' at The Hague
  • 12.12.2023

Ein technologischer Meilenstein, aber kein Modell für die Zukunft: Warum der gelungene Versuch der Kernfusion nicht die Probleme der Gegenwart löst.

mehr erfahren
Dunkle Wolken über Fukushima
  • 24.08.2023

Mit bewussten Fehleinschätzungen wird der Plan gerechtfertigt, mehr als eine Million Tonnen radioaktives Wasser aus Fukushima ins Meer abzulassen. Greenpeace entkräftet diese Halbwahrheiten.

mehr erfahren
The Nuclear Crisis at the Fukushima Daiichi Nuclear Plant Continues
  • 14.06.2023

Seit der Nuklearkatastrophe von Fukushima 2011 hat Greenpeace zahlreiche Studien durchgeführt. Alle Publikationen sind hier aufgelistet.

mehr erfahren