Jetzt spenden
Greenpeace-Atomexperte Heinz Smital 06/06/2011
Bente Stachowske / Greenpeace

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Die Bundesregierung hatte die Kommission nach der Katastrophe von Fukushima einberufen, um die Folgen der Nutzung von Atomkraft zu bewerten. Smital gab ein eindrucksvolles Beispiel für die möglichen Auswirkungen eines atomaren Unfalls in Deutschland: Er hob sein zu drei Vierteln gefülltes Wasserglas und erklärte, eine solche Menge Cäsium-137 (ca. 100 Gramm) reiche aus, um die halbe Landesfläche der Bundesrepublik zu kontaminieren.

Im Skript ist dieses Beispiel nicht zu finden. Smital las seine Rede nicht ab, er sprach frei und ergänzte den Text spontan.

Die Rede im Manuskript

Sehr geehrte Damen und Herren,

Greenpeace begrüßt ausdrücklich die Einberufung und Zielsetzung dieser Ethikkommission. Auch wenn Sie Ihren Auftrag von der Bundesregierung bekommen haben, so sind Sie in Ihrem Handeln doch der gesamten deutschen Bevölkerung verpflichtet.

Die Reaktorkatastrophe in Fukushima zieht dramatische und tragische Konsequenzen für die Menschen in Japan nach sich. Ihre weitreichenden Folgen betreffen uns auf der ganzen Welt. Die zentralen Lehren, die wir hieraus ziehen können, müssen sich meiner Meinung nach vor allem mit dem Restrisiko, der Beherrschbarkeit, dem Schadensausmaß und der Endlagerung befassen.

Die zentrale Frage lautet: Was also können wir, was kann Deutschland aus der Katastrophe in Fukushima lernen? Aus einem Ereignis, das man niemals für möglich gehalten hätte und das dennoch eingetreten ist. Wir haben gelernt, dass die Wahrscheinlichkeit einer atomaren Katastrophe keineswegs bei 1 zu 1 Million liegt, wie uns Wissenschaft und Industrie bislang erzählt haben. Das Risiko ist um ein Vielfaches höher als angenommen.

Lesen Sie unten weiter!

Jetzt mitmachen

Du willst Teil der Energiewende sein?

Menschen stellen die Energiewende dar - von der Atomkraft zur Windkraft 15.04.2011

Dann besuche in unserer Mitmach-Community Greenwire die Energiewende-Themengruppe und tausche dich mit Anderen aus, finde weitere Mitmachangebote und erfahre mehr über unsere Kampagnen.

Hier lang zur Themengruppe-Energiewende

Themengruppe auf

Menschen stellen die Energiewende dar - von der Atomkraft zur Windkraft 15.04.2011

Mehr zum Thema

Greenpeace and BUND Naturschutz Celebrate Nuclear Phase-out in Munich
  • 12.04.2024

Vor einem Jahr ging das letzte AKW in Bayern vom Netz. Strom aus erneuerbaren Energien hat deutschlandweit Atomstrom ersetzt. Nur der Freistaat hinkt hinterher. Warum ist das so?

mehr erfahren
Projektion für den Atomausstieg am Atomkraftwerk Isar 2 bei Nacht
  • 09.04.2024

Happy Birthday, Atomausstieg! Auch wenn ein Jahr nach dem deutschen Ausstieg vielerorts eine “Renaissance der Atomkraft” herbeigeredet wird, laut einer aktuellen Studie sprechen die Fakten dagegen.

mehr erfahren
Karte der Region Fukushima in Japan, die die Ausbreitung der Strahlung nach der Atomkatastrophe im März 2011 im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi zeigt.
  • 11.03.2024

Der 11. März 2011 versetzte Japan in einen Ausnahmezustand, der bis heute anhält. Die dreifache Katastrophe von Erdbeben, Tsunami-Flutwelle und Super-GAU traf das Land bis ins Mark.

mehr erfahren
Projektion zum Atomausstieg am AKW Isar 2
  • 05.03.2024

Atomkraft ist nicht nur riskant, sondern auch keine Lösung für die Energiekrise. Am 15. April 2023 wurden die deutschen Atomkraftwerke darum abgeschaltet, endgültig.

mehr erfahren
Balloons on the 'Plein' at The Hague
  • 12.12.2023

Ein technologischer Meilenstein, aber kein Modell für die Zukunft: Warum der gelungene Versuch der Kernfusion nicht die Probleme der Gegenwart löst.

mehr erfahren
Dunkle Wolken über Fukushima
  • 24.08.2023

Mit bewussten Fehleinschätzungen wird der Plan gerechtfertigt, mehr als eine Million Tonnen radioaktives Wasser aus Fukushima ins Meer abzulassen. Greenpeace entkräftet diese Halbwahrheiten.

mehr erfahren