Jetzt spenden
Greenpeace-Aktion gegen Atommüll-Transport nach Russland 04/09/2010
Pierre Gleizes / Greenpeace

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Die Esperanza begleitet den Transport seit Tagen. Vor der belgischen Küste gelang es den Aktivisten gestern Nachmittag, ein Protestbanner an dem Frachter anzubringen.

Die Protestaktionen begannen bereits am 6. April. Die französische Atomindustrie hatte alles getan, um den Transport zu verheimlichen - vergeblich. Kurz vor der Abfahrt demontierten Greenpeace-Aktivisten auf der Strecke von Tricastin nach Pierrelatte ein Gleisstück. Sie verzögerten den Start des Transports dadurch um neun Stunden.

Am 7. April protestierten die Aktivisten mit Transparenten und Bojen in Le Havre. Dort wurde die Kapitan Kuroptev mit dem UF6-Müll beladen. Ihr Ziel ist Sankt Petersburg. Von dort soll der Transport weitergehen nach Sibirien.

Aus den Augen aus dem Sinn, nach diesem Motto handelt die Atomindustrie, wenn es um Atommüll geht. Anstatt endlich den Tatsachen ins Auge zu blicken und zu erkennen, dass Atomkraft unsagbare Probleme und Risiken mit sich bringt, machen sie einfach Russland zu ihrer Atommüllkippe und sagen alles sei sicher, sagt Greenpeace-Experte Tobias Riedl.

Uranhexafluorid wird für die Produktion von Brennelementen für AKW benötigt. Das Material wird in Anlagen wie Tricastin/Frankreich oder Gronau/Deutschland angereichert. Den Abfall, abgereichertes Uranhexafluorid, schafft die Atomindustrie überwiegend nach Russland. Der Stoff ist hochgefährlich. Er verbindet sich mit Wasser zu potenziell tödlicher Flusssäure. Dafür genügt schon Luftfeuchtigkeit.

Der Import von Atomabfällen ist nach russischem Gesetz verboten. Auch die EU-Direktive verbietet den Export von gefährlichen Abfällen. Nach Angaben der Atomfirma Areva soll das UF6 in Sibirien angereichert werden und dann wieder zurück nach Frankreich gehen. In Wahrheit gehen nur rund zehn Prozent zurück. Der Rest lagert als Abfall unter freiem Himmel. Seit 2006 hat Areva 33.000 Tonnen Uranhexafluorid nach Sibirien gebracht.

 

  • Protest gegen UF6-Transport vor der belgischen Küste 04/08/2010

    An Bord: radioaktiver Müll

    Überspringe die Bildergalerie
Ende der Gallerie

Jetzt mitmachen

Du willst Teil der Energiewende sein?

Menschen stellen die Energiewende dar - von der Atomkraft zur Windkraft 15.04.2011

Dann besuche in unserer Mitmach-Community Greenwire die Energiewende-Themengruppe und tausche dich mit Anderen aus, finde weitere Mitmachangebote und erfahre mehr über unsere Kampagnen.

Hier lang zur Themengruppe-Energiewende

Themengruppe auf

Menschen stellen die Energiewende dar - von der Atomkraft zur Windkraft 15.04.2011

Mehr zum Thema

Karte der Region Fukushima in Japan, die die Ausbreitung der Strahlung nach der Atomkatastrophe im März 2011 im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi zeigt.
  • 11.03.2024

Der 11. März 2011 versetzte Japan in einen Ausnahmezustand, der bis heute anhält. Die dreifache Katastrophe von Erdbeben, Tsunami-Flutwelle und Super-GAU traf das Land bis ins Mark.

mehr erfahren
Projektion zum Atomausstieg am AKW Isar 2
  • 05.03.2024

Atomkraft ist nicht nur riskant, sondern auch keine Lösung für die Energiekrise. Am 15. April 2023 wurden die deutschen Atomkraftwerke darum abgeschaltet, endgültig.

mehr erfahren
Balloons on the 'Plein' at The Hague
  • 12.12.2023

Ein technologischer Meilenstein, aber kein Modell für die Zukunft: Warum der gelungene Versuch der Kernfusion nicht die Probleme der Gegenwart löst.

mehr erfahren
Dunkle Wolken über Fukushima
  • 24.08.2023

Mit bewussten Fehleinschätzungen wird der Plan gerechtfertigt, mehr als eine Million Tonnen radioaktives Wasser aus Fukushima ins Meer abzulassen. Greenpeace entkräftet diese Halbwahrheiten.

mehr erfahren
The Nuclear Crisis at the Fukushima Daiichi Nuclear Plant Continues
  • 14.06.2023

Seit der Nuklearkatastrophe von Fukushima 2011 hat Greenpeace zahlreiche Studien durchgeführt. Alle Publikationen sind hier aufgelistet.

mehr erfahren
Tschornobyl Tour zum 30. Jahrestag
  • 08.06.2023

Nach dem Super-GAU in Tschornobyl am 26. April 1986 begann der Bau einer Schutzhülle zur Eindämmung der Strahlung. Doch das Provisorium war bald einsturzgefährdet, ein zweiter Sarkophag wurde gebaut.

mehr erfahren