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Kinder mit Behinderungen nach der Atomkatastrophe von Tschernobyl in der Einrichtung Veznova in Belarus.
Robert Knoth / Greenpeace

Der Jahreskalender: Juli

Es gibt Tausende Gründe gegen Atomkraft. Der Greenpeace-Jahreskalender erinnert an 31 Atomunfälle, die im Juli geschehen sind.

1. Juli 1985: Taiwan, AKW Maanshan: Großes Feuer im Turbinengebäude des ersten Blocks.

2. Juli 1996: Tschechien, LVR-15 Reaktor des Atomforschungsinstituts in Rez: Die maximal erlaubte wöchentliche Freisetzung von radioaktivem Jod-131 wird überschritten.

3. Juli 1981: USA, AKW North Anna in Virginia: Eine Fehlfunktion im Transformator beschädigt diesen, eine Ölleckage und ein Feuer sind die Folge.

4. Juli 2005: Belgien, AKW Tihange: Beim Routinetest der Notstrom-Dieselgeneratoren wird festgestellt, dass sie nicht einsatzfähig sind.

5. Juli 2001: Deutschland, stillgelegte Versuchs-Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe: Es wird bekannt, dass ein Arbeiter Ende 2000 Plutoniumoxid gestohlen hatte.

6. Juli 1999: China, AKW Qinshan 1: Ein Störfall aus dem Jahr 1998 kommt ans Licht: Führungsrohre für die Kerninneninstrumentierung hatten sich durch Vibration verschoben.

7. Juli 1990: USA, AKW Quad Cities in Illinos: Abflussventile in allen Notkühlsystemen sind funktionsunfähig.

8. Juli 1996: Tschechien, AKW Dukovany: Grenzwerte und Auflagen werden missachtet.

9. Juli: Defekte Jodfilter im Atomkomplex Hanford, Staat Washington, USA, werden im Juli 1951 ausgewechselt. 850 Tera-Becquerel wurden in den vergangenen Monaten freigesetzt.

10. Juli 1991: Russland, AKW Bilibinsk: Radioaktive Flüssigkeit tritt aus und kontaminiert das AKW.

11. Juli 2000: Ukraine, AKW Tschernobyl 3: Überflutung des Gebäudes für Notstrom-Dieselgeneratoren. Notstromsysteme stehen nicht zur Verfügung, der Reaktor muss abgeschaltet werden.

12. Juli 1999: Japan, AKW Tsuruga 2 in der Präfektur Fukui: Große Mengen radioaktives Kühlwasser laufen aus einem gerissenen Edelstahlrohr aus, das als korrosionsresistent galt.

13. Juli 1962: USA, Testgebiet Nevada: Unterirdischer Atombombentest Merrimac, Operation Storax. Radioaktivität gelangt in die Umwelt.

14. Juli 1961: UdSSR, Sibirisches Chemiekombinat in Sewersk/Tomsk-7: Kettenreaktionen in einer Urananreicherungsanlage.

15. Juli 1975: UdSSR, Testgebiet Semipalatinsk im Osten von Kasachstan: Unterirdischer Atombombentest.

16. Juli 1945: USA, Alamogordo in New Mexico: Die USA testen unter dem Kodenamen Trinity zum ersten Mal eine Atombombe.

17. Juli 1993: Russland, Atomkomplex Majak bei Tscheljabinsk: Bei einer Explosion in einer Plutonium verarbeitenden Fabrik wird Radioaktivität frei.

18. Juli 1979: USA, New Mexico: Radioaktives Wasser und kontaminiertes Sediment fließen im Rio Puerco. Zwei Tage zuvor war der Damm einer Uranabraumhalde gebrochen.

19. Juli: Im Juli 2001 beschlagnahmt die Polizei in Paris, Frankreich, hoch angereichertes Uran und nimmt drei Verdächtige fest.

20. Juli 1992: Litauen, AKW Ignalina: Radioaktives Gas tritt aus einer explodierten Leitung aus.

21. Juli 1971: Schweiz, AKW Mühleberg: Aufgrund eines Öllecks bricht ein Feuer im Turbinengebäude aus.

22. Juli 1992: Frankreich, AKW Dampierre: Bei einer Prüfung des Deckels des Reaktordruckbehälters werden zwei Arbeiter verstrahlt.

23. Juli 1956: USA, Idaho National Engineering Laboratory: Eine radioaktive Reaktorkomponente ist unzureichend abgeschirmt und verstrahlt vier Personen.

24. Juli 1964: USA, Atomanlage in Wood River Junction, Rhode Island: Kritikalitätsunfall infolge menschlichen Versagens in einem Anlagenteil zur Uranrückgewinnung.

25. Juli 1997: Russland, Atomkomplex Dimitrowgrad: Über mehrere Tage tritt Jod-131 durch das Ventilationssystem aus.

26. Juli: Im Juli 1996 wird im AKW Kmelnitzki, Ukraine, eine Stickstoffpipeline mit Kühlmittel aus dem Primärkreislauf gefüllt. Pipeline und Anlage werden radioaktiv kontaminiert.

27. Juli 1992: Schweden, AKW Barsebäk: Ein fehlerhaftes Sicherheitsventil im Primärsystem wird beim Hochfahren des Reaktors nicht angezeigt.

28. Juli: Im Juli 1993 entwenden zwei zur Marine gehörende Personen zwei frische Brennelemente aus einem Lager in Murmansk, Russland.

29. Juli 1993: Russland, Nordmeerflotte in der Andrejew-Bucht: Diebstahl von 1,8 Kilogramm hoch angereichertem Uran.

30. Juli 1993: Frankreich, AKW Tricastin: Im Volllastbetrieb wird entdeckt, dass ein Grenzwert für den Neutronenfluss falsch kalibriert ist.

31. Juli 1993: Großbritannien, AKW Wylfa: Ein Teil eines Greifarms zum Wechsel von Brennelementen fällt auf einen Brennstoffkanal. Radioaktivität wird freigesetzt.

Anmerkung: Die meisten Vorfälle sind auf den Tag genau ermittelt, diese Eintragungen beginnen mit der Jahreszahl. Vorfälle, für die sich aus den von uns benutzten Quellen nur der Monat nachweisen ließ, stehen im Fließtext mit der Jahresangabe im Satzverlauf.

  • Zwillingsbrüder aus Minsk, Opfer von Tschernobyl, August 2005

    Zwillingsbrüder

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  • Michail Matjuschkow aus Tschetschersk, arbeitete in der Gefahrenzone von Tschernobyl, August 2005.

    Michail Matjuschkow

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