Dabei ist genau das mehr als notwendig, denn so langsam wie die Verhandlungen auf dem UN-Biodiversitätsgipfel vorangehen, so schnell schreitet die Zerstörung von Arten und Lebensräumen vorran.
Für deren Schutz werden jährlich 30 Milliarden Euro benötigt, um die Urwaldzerstörung zu stoppen und Schutzgebiete einzurichten. Dieses Geld muss aus reichen Länder wie den G8-Staaten kommen, die zwar finanzielle Ressourcen aber keine Biologische Artenvielfalt haben.
Deutschland ist mit gutem Beispiel vorangegangen und hat 500.000 Euro pro Jahr zugesagt. Zwar waren unsere Forderungen zwei Milliarden, aber wir hoffen, das Angela Merkel etwas auf dem nächsten G8-Gipfel im Juli drauflegt und auch andere Länder mit ins Boot holt.
Aber nicht nur die Finanzierung ist wichtig, sondern auch die Einigung auf klare Richtlinien für den Artenschutz. Beim Thema Naturzerstörung durch sogenannte Biotreibstoffe wurde zum Beispiel kein Fortschritt erzielt. Besonders Brasilien weigert sich, verbindliche Regeln für Agrotreibstoffe zu akzeptieren, mit denen die Urwaldvernichtung für Biomasse-Plantagen verhindert werden soll. Das Einzige auf das sich die Länder eingen konnten, war das weiter über Standards für die Produktion von Biotreibstoffen verhandelt wird.
Auch beim dringend notwendigen Kampf gegen den illegalen Urwaldeinschlag hat der Bonner Biodiversitätsgipfel keine Fortschritte gebracht. Die Staaten konnten sich weder auf ein Verbot des Handels mit illegalem Urwaldholz, noch auf ein weiteres Vorgehen in dieser Frage einigen. Vor allem Brasilien, Kanada und China wehren sich massiv gegen eine stärkere Verknüpfung von Urwald- und Klimaschutz.
Einen großen Erfolg auf dieser Konfernenz gab es aber: So wurden wichtige Kriterien beschlossen, die konkrete Schritte zum Kampf gegen Biopiraterie beinhalten und mit denen Schutzgebiete auf hoher See eingerichtet werden können. Denn bislang stehen nur 0,7 Prozent der weltweiten Meere unter Schutz, 40 Prozent der Meere würden ihn aber benötigen.
Wie man sieht gibt es einige wenige gute Ansätze, aber reichen sie reichen noch lange nicht aus. Zu oft sind wirtschaftliche Interessen wichtiger als der Schutz der Artenvielfalt und des Klimas.
(Autorin: Janine Lück)