Greenpeace fordert jährlich 110 Milliarden Euro für den Klimaschutz
Protest vor Gipfeltreffen im Bundeskanzleramt
"Die Finanz- und Klimakrise kann nur dann gelöst werden, wenn die Industrienationen gemeinsam massiv in Erneuerbare Energien investieren", sagt Greenpeace Klimaexperte Karsten Smid. "Die Techniken sind vorhanden, es fehlt nur der politische Wille zum Wandel. Bundeskanzlerin Angela Merkel muss ihre Kollegen auf Linie bringen."
Nach Berechnungen von Greenpeace müssen von den Industrienationen künftig jedes Jahr mindestens 110 Milliarden Euro für den Klimaschutz aufgebracht werden. Auf Europa entfällt ein Anteil von 35 Milliarden Euro. Mit dem Geld sollen unter anderem Erneuerbare Energien, der Schutz der Wälder in Entwicklungsländern oder weltweit Deiche gegen Sturmfluten finanziert werden.
"Wer zur Rettung der Banken hunderte von Milliarden Euro bereitgestellt, doch zur Rettung des Planeten wird jeder Cent zweimal umdreht, macht sich unglaubwürdig und handelt fahrlässig", so Smid. "Europa kann nur glaubhafte Klimaverhandlungen führen, wenn sich die Europäische Union ambitionierte Ziele zur Reduzierung von Treibhausgasen und zur Finanzierung der Anpassung an den Klimawandel setzt."
In den kommenden Monaten werden die Weichen für einen erfolgreichen Abschluss der im Dezember stattfindenden Klimakonferenz in Kopenhagen gestellt. Knackpunkt der Verhandlungen sind konkrete finanzielle Zusagen der Industrieländer. Auch die drastische Verringerung der Kohlendioxidemissionen und der Schutz der verbliebenen Urwälder spielen eine wichtige Rolle. Gut ein Fünftel der weltweiten Klimagase entsteht durch die Vernichtung der Wälder.