Verbände: Wichtiges Signal für Klimaverhandlungen europaweit und international
NGO begrüßen Forderung von Unternehmen nach 30%-Klimaziel der EU
Unternehmen sind weiter als der BDI
Bisher hat die EU ein CO2-Minderungsziel von 20 Prozent und will dies nur dann auf 30 Prozent anheben, wenn sich die USA und andere Industriestaaten vergleichbare Ziele setzen. Der Bundesverband der deutschen Industrie (BDI) hält eine Anhebung des EU-Klimazieles bisher für 'kontraproduktiv' und behauptet, dies werde von der deutschen Wirtschaft abgelehnt. Die Erklärung der 2-Grad-Initiative zeigt, dass viele Unternehmen schon viel weiter sind als der BDI. Sie haben begriffen, dass ambitionierter Klimaschutz nicht nur dringend nötig ist, sondern auch enorme wirtschaftliche Chancen bietet
, so Krug. Die Unternehmen fordern außerdem verbindliche Reduktionsverpflichtungen für Verkehr und Landwirtschaft, den Ausbau von Erneuerbaren Energien, Energieeffizienz und Energienetzen, den Abbau von Subventionen für fossile Energien, zusätzliche Mittel für den internationalen Klimaschutz und viele weitere Maßnahmen. Deutschland und Europa müssten beim Klimaschutz 'als Vorbilder auf internationaler Ebene vorangehen', heißt es in der Erklärung.
Die Erklärung der Unternehmen ist ein wegweisendes Signal für die Beratungen der EU über die Anhebung des europäischen Klimaziels
, unterstreicht Regine Günther vom WWF. Beim gestrigen EU-Umweltrat konnten die Umweltminister hierüber keine Einigung erzielen. Morgen stimmt das EU-Parlament über einen Report zur Erhöhung des EU-Klimaziels ab. Wir appellieren an die Parlamentarier, die Signale aus der Wirtschaft ernst zu nehmen und sich für die Anhebung des EU-Klimaziels auf 30 Prozent einzusetzen. Ein solches Ziel wäre auch wichtig für die UN-Klimaverhandlungen, die auch deshalb nicht vorankommen, weil die Industrieländer keine ausreichenden Klimaziele vorlegen. Die EU könnte hier ihrer früheren Führungsrolle wieder gerecht werden
, so Günther.