Die Milch macht's, aber Geflügelproduzenten brauchen Nachhilfe
Neuer Greenpeace-Ratgeber "Essen ohne Gentechnik"
Umfragen belegen, dass die meisten Verbraucher keine Lebensmittel wollen, die mit gentechnisch veränderten Pflanzen hergestellt werden
, sagt Stephanie Töwe, Gentechnik-Expertin von Greenpeace. Doch vielen Geflügelfleischproduzenten scheint dieser Wunsch egal zu sein. Dabei sollte gerade die Geflügelbranche aus ihren Fehler lernen. Schlechte Tierhaltung, hoher Medikamenteneinsatz und Dioxin im Futter sorgen immer wieder für Empörung. Auf Gen-Pflanzen im Tierfutter zu verzichten, ist ein kleiner aber wichtiger Schritt für eine nachhaltige Produktion.
Greenpeace empfiehlt Lebensmittel aus naturnaher Landwirtschaft
Eier, Milch und Fleisch von Tieren, die gentechnisch veränderte Pflanzen gefressen haben, müssen nicht als Gen-Food gekennzeichnet werden. Hier hilft der Greenpeace-Einkaufsratgeber. Er zeigt, welche Unternehmen bereits Gen-Pflanzen vermeiden und welche dies planen. Seit September wird zum Beispiel die zweitgrößte Käsemarke Deutschlands Grünländer mit dem Ohne Gentechnik-Siegel ausgelobt.
Aber der Ratgeber nennt auch jene Molkereien, die keine Gentechnikfreiheit garantieren wollen. Dazu zählen Bärenmarke und Weihenstephan, die ihre Molkereiprodukte mit Bildern von grünen Wiesen und Alpenpanorama bewerben. Die Milchkühe der Hersteller bekommen jedoch importierte und genmanipulierte Futterpflanzen zu fressen und haben zumeist weder Alpen noch Wiesen in ihrem Leben gesehen.
Der Einkaufs-Ratgeber Essen ohne Gentechnik wurde bereits in 3,4 Millionen Exemplaren verteilt. Er gibt keine Auskunft darüber, wie genannte Firmen mit dem Thema Tierschutz umgehen. Artgerechte Tierhaltung ist und bleibt aber auch für Greenpeace eine zentrale Forderung bei der Fleisch- und Milcherzeugung.