Greenpeace-Umfrage: 71 Prozent der Deutschen wissen nicht, dass Züge mit Atomstrom fahren
Nächster Castor rollt für die Deutsche Bahn
Die nächsten elf Castoren, die im Herbst nach Gorleben rollen, gehen auf das Konto der Deutschen Bahn
, sagt Tobias Riedl, Atom-Experte von Greenpeace.
Die Bahn setzt bei der Nutzung von Atomstrom auf eine Desinformation ihrer Kunden. Skandalös ist, dass die Bahn langfristig auf dreckigen Atom- und Kohlestrom setzen will, sich aber gleichzeitig ein grünes Mäntelchen umhängt.
Deutsche Bahn setzt langfristig auf hochgefährliche Atomkraft
Die Deutsche Bahn AG deckt rund 25 Prozent ihres Strombedarfs mit Atomkraft. Bereits seit 1976 bezieht sie Atomstrom aus Block 1 und seit 1989 aus Block 2 in Neckarwestheim und hat dort insgesamt rund 160 Tonnen hochradioaktiven Atommüll verursacht. Dennoch setzt die Bahn auch langfristig auf diese Hochrisikotechnologie. Am AKW Neckarwestheim soll derzeit der Neubau einer Umrichterstation den langfristigen Bezug von Atomstrom aus diesem Kraftwerk gewährleisten. Sollte die Bahn an ihrem Atomstromanteil festhalten, kämen weitere 80 Tonnen Atommüll noch hinzu. Neben einem Viertel Atomkraft bezieht die Deutsche Bahn 45 Prozent ihres Strombedarfs aus klimaschädlichen Kohlekraftwerken. Der Anteil Erneuerbarer Energien am Strommix der Bahn beträgt hingegen nur 18,5 Prozent.
Am 9. und 10. Februar hatte das Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid 1002 Menschen im gesamten Bundesgebiet zum Strommix der Bahn befragt. 75 Prozent der Bundesbürger wollen, dass die Deutsche Bahn ihre Energieversorgung bis 2030 vollständig auf Erneuerbare Energien umstellt. Die Fragen der Meinungsforscher lauteten unter anderem: Wussten Sie, dass die Stromversorgung bei den Zügen der Deutschen Bahn zu 25 Prozent aus Atomkraft stammt?
und Sollte die Deutsche Bahn ihre Stromversorgung Ihrer Meinung nach bis 2030 vollständig auf erneuerbare Energien umstellen?