Greenpeace-Protest vor der CDU-Parteizentrale in Berlin
Klimaschutz: CDU kommt am Tempolimit nicht vorbei
"Auch die CDU muss sich beim Klimaschutz endlich den Fakten stellen und sich aus der Ecke der Realitätsverweigerer herausbewegen", sagt Greenpeace-Verkehrsexperte Marc Specowius. "Wo es um Menschenleben und den Klimawandel geht, dürfen Entscheidungen nicht länger durch reine Wahltaktik bestimmt werden." Die Greenpeace-Aktivisten übergeben der CDU heute ein Schreiben mit der Bitte, sich auf dem kommenden Parteitag für ein Tempolimit auszusprechen.
Mit der Einführung eines allgemeinen Tempolimits von 120 Stundenkilometern könnten die Kohlendioxid-Emissionen von PKW auf deutschen Autobahnen sofort um jährlich neun Prozent reduziert werden, das entspricht mehr als drei Millionen Tonnen CO2. Auf 12.300 Kilometern Autobahn in Deutschland werden rund ein Drittel aller PKW-Kilometer gefahren. Zwei Drittel der Strecken haben nach Angaben der Bundesregierung keine Geschwindigkeitsbeschränkung.
Ein Tempolimit ist Grundvoraussetzung und Signal an die Autoindustrie für den Bau sparsamerer Autos. Niedrigere Geschwindigkeiten ermöglichen den Einbau leichterer Motoren. Auch die Sicherheit der Insassen kann mit geringerem Fahrzeuggewicht gewährleistet werden. Dieses Downsizing der Fahrzeuge könnte die CO2-Emissionen von PKW in kürzester Zeit halbieren. Dieses würde einen deutlich größeren Effekt haben als alle derzeit diskutierten CO2-Grenzwerte für Autos.
Greenpeace hat seit dem 18. April auf 150 Kilometern besonders unfallträchtiger Autobahn-Teilstücke in sechs Bundesländern Geschwindigkeitsbeschränkungen für den Klimaschutz eingeführt. Bislang wurden etwa hundert Tempo-120-Schilder mit dem Hinweis "Klimaschutz" an Bundesautobahnen professionell angebracht.