Erneuter Zwischenfall im Südpolarmeer
Japanische Harpune verfehlt Greenpeace-Schlauchboot
"Der japanische Harpunier hat das Leben unserer Aktivisten in fahrlässiger Weise aufs Spiel gesetzt. Wer derart verantwortungslos mit Sprengladungen über die Köpfe von Menschen hinwegschießt, ist wahnsinnig", sagt Regine Frerichs, Bootsfahrerin an Bord des Greenpeace-Schiffes Artic Sunrise im Südpolarmeer. "Wir werden unsere Aktionen zum Schutz der Wale fortsetzen und auch weiterhin versuchen, so viele Tiere wie möglich zu retten."
Es ist das zweite Mal innerhalb weniger Tage, dass die japanischen Walfänger agressiv gegen Greenpeace-Aktivisten vorgehen. In der vergangenen Woche war das Fabrikschiff der japanischen Flotte, die Nisshin Maru, auf Kollisionskurs mit der Artic Sunrise gegangen. Bei dem anschließenden Zusammenstoß wurde das Greenpeace-Schiff am Bug beschädigt, konnte seine Fahrt jedoch fortsetzen.
Die Greenpeace-Schiffe Esperanza und Artic Sunrise befinden sich seit Mitte Dezember im Südpolarmeer. Sie schützen die Wale vor den Harpunen der japanische Walfangflotte. Diese will in diesem Jahr 935 Zwergwale und zehn Finnwale schlachten. Der Walfang wird mit so genannter wissenschaftlicher Forschung begründet, obwohl das Fleisch der Tiere bereits auf hoher See für den japanischen Markt verarbeitet wird.
Die Greenpeace-Expedition in das Südpolarmeer ist Teil einer einjährigen Fahrt über die Weltmeere. Unter dem Motto SOS Weltmeer wird die Esperanza in den kommenden Monaten unterwegs sein. Walfang, Überfischung, Verschmutzung und weitere Gefahren für die Meere stehen dabei im Mittelpunkt der Expedition.
In der kommenden Woche wird Greenpeace am Tag der Wale über die Situation in der Antartiks informieren. In Deutschland findet die zentrale Veranstaltung am Dienstag ab 16:00 Uhr vor dem Brandenburger Tor in Berlin statt. Auf einer großen Videoleinwand werden dann aktuelle Bilder von Greenpeace-Aktionen gegen den Walfang und Jagdszenen von der mörderischen Arbeit der japanischen Flotte aus dem Südpolarmeer gezeigt.