Bundestag stimmt heute über umstrittenen Agrosprit ab
Greenpeace-Umfrage: Mineralölkonzerne ignorieren Klimawandel
"Die Produktion von Agrosprit verschärft den Klimawandel und steht in direkter Konkurrenz zur Lebensmittelproduktion", sagt Corinna Hölzel, Waldexpertin von Greenpeace. "Obwohl weder Konzerne noch Politiker wissen, was als so genannter Biosprit in den Kraftstoffen steckt, soll die Beimischungsquote erhöht werden."
Jede Erhöhung der Quote kurbelt den Import von Agrosprit oder der entsprechenden Rohstoffe an. Denn einheimische Energiepflanzen sind knapp und teuer. Für die Produktion von Agrosprit werden in Indonesien, Argentinien und Brasilien Urwälder gerodet, um Soja-Pflanzen, Ölpalmen oder Zuckerrohr anzubauen. Die Zerstörung der Wälder verursacht knapp 20 Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes.
"Die Bundesregierung beugt sich dem Druck der Agrosprit-Hersteller, die aufgrund einer verfehlten Politik bereits in ihre Anlagen investiert haben. Fehlgeleitete Politik oder Fehlinvestitionen der Vergangenheit dürfen jedoch nicht auf Kosten der Umwelt aufrecht erhalten werden", sagt Hölzel.