Deutsche Aktivistin im Einsatz im Walschutzgebiet
Greenpeace stellt japanische Walfänger im Südpolarmeer
Die Esperanza hatte sich vor die Heckrampe des Wale-Verarbeitungsschiffes Nisshin Maru geschoben, um das Aufladen von schon getöteten Zwergwale (Minkewale) zu verhindern. Sie wurde dabei zweimal von dem japanischen Fangboot Kyo Maru 1 hart bedrängt und musste aus Sicherheitsgründen die Zufahrt zur Rampe wieder räumen.
Die aus sechs Schiffen bestehende japanische Flotte will dieses Jahr 935 Zwergwale, doppelt so viele wie bisher, abschießen. Neben den Zwergwalen sind auch die extrem gefährdeten Buckel- und Finnwale im Visier der Harpuniere. Alle Walarten stehen auf der roten Liste des Weltnaturschutzdachverbandes IUCN für bedrohte Tierarten.
"Was die japanischen Walfänger hier im Schutzgebiet treiben, ist der blanke Hohn - der Walfang muss sofort gestoppt werden", sagt Regine Frerichs, Hamburger Greenpeace-Aktivistin und Schlauchbootfahrerin. "Seit Jahren nutzen die Japaner eine Lücke im Regelwerk der Internationalen Walfangkommission (IWC). Der Walfang im Südpolarmeer wird als "Wissenschaft" bezeichnet, daher tragt das Verarbeiungsschiff Nisshin Maru auch riesengroß den aufgemalten Schriftzug Research
(Wissenschaft) auf dem Schiffsrumpf."
"Dabei werden die getöteten Wale noch auf See verarbeitet und ihr Fleisch anschließend auf japanischen Märkten teuer verkauft", berichtet Frerichs weiter. "Die IWC hat Japan in der Vergangenheit schon mehrfach aufgefordert, das Harpunieren einzustellen."
Greenpeace wird die Patrouillenfahrten im Antarktischen Schutzgebiet fortsetzen. An Bord der beiden Schiffe sind 70 Umweltschützer aus 19 Nationen. Die Greenpeace-Expedition in die Antarktis ist Teil einer einjährigen Tour rund um den Globus. Dabei wird die Esperanza unter dem Motto SOS Weltmeere Umweltverbrechen und -gefahren aufdecken.