Tiefsee durch Grundschleppnetze massiv bedroht
Greenpeace-Schwimmer demonstrieren vor Fischdampfer im Nordwest-Atlantik
"Die Fischerei mit Grundschleppnetzen zerstört die sensible Tiefsee und muss sofort gestoppt werden", sagt Iris Menn, Meeresexpertin bei Greenpeace, an Bord der Esperanza. "Das Tonnen schwere Fanggeschirr hinterlässt eine verwüstete Unterwasserwelt." Der Eigner der Lootus II ist die Firma MFV Lootus OU aus Estland. Diese gehört wiederum zu einem Teil der spanischen Grupo Oya Perez. Drei führende Manager nahmen 2003 und 2004 sogar als Teil der EU-Delegation an den jährlichen Treffen zu dem in der Region gültigen Fischereiabkommen (NAFO) teil.
Aufgrund der kriminellen Strukturen des NAFO-Abkommens fordert Greenpeace von den Vereinten Nationen (UN) ein Verbot der Grundschleppnetz-Fischerei auf der hohen See. Bei dieser Art der Fischerei zerstören die Tonnen schweren Grundschleppnetze alles, was ihnen im Weg steht. Die Netze werden von riesigen Scherbrettern offen gehalten, die über Grund gezogen werden und sich dabei tief in den Meeresboden eingraben.
Das Greenpeace-Flaggschiff Esperanza ist seit rund zwei Wochen im Nordwest-Atlantik unterwegs und dokumentiert die Zerstörung durch Grundschleppnetz-Fischerei. Im Seegebiet der Grand Banks und des Flemish Cap, rund 1000 Kilometer südlich von Grönland, finden sich besonders viele Kaltwasser-Korallenriffe mit einer großen Artenvielfalt. Bereits zweimal protestierten Greenpeace-Aktivisten gegen die zerstörerischen Fischereimethoden, zum einen gegen einen Shrimps- zum anderen gegen einen Heilbutt-Fischdampfer.