Vielfalt alter Haus- und Nutztierrassen sichert naturnahe Landwirtschaft
Greenpeace plant Kooperation mit dem Tierpark Warder
Bei seiner Gründung 1989 war der Tierpark Warder das erste Projekt dieser Art in Deutschland. Der Bestand des unter wissenschaftlicher Leitung stehenden Tierparks beläuft sich zurzeit auf etwa 1100 Tiere von 150 Rassen. Alte Rassen wie Angler Rind, Moorschnucke oder Buntes Bentheimer Schwein sind heute eine notwendige genetische Reserve für viele Eigenschaften, die die hochgezüchteten Tiere der industriellen Landwirtschaft verloren haben. Greenpeace will diese Reserve von robusten Tieren für eine moderne naturnahe Landwirtschaft erhalten und weiter verbreiten. Dafür soll das bestehende System der Satellitenhöfe weiter ausgebaut werden, die einige der seltenen Tiere bereits beherbergen.
"Wir wollen dabei helfen, diesen Tierpark zu retten und weiter zu entwickeln", sagt Roland Hipp, Kampagnen-Geschäftsführer von Greenpeace. "Wer es ernst meint mit der naturnahen Landwirtschaft, muss sich von den heute üblichen Züchtungen unabhängig machen. Das macht den Tierpark Warder so wertvoll. Er ist aber auch interessant für die vielen Besucher. Hier erfahren sie, welche Vielfalt an Tieren die Landwirtschaft einmal prägte und heute wieder notwendig ist." Bisher besichtigen bis zu 60.000 Besucher jährlich den Park.
"Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit einem so kompetenten und engagierten Partner wie Greenpeace", erklärt Thomas Foth, 2. Vorsitzender des Trägervereins. "Wir sind überzeugt, dass wir dem Tierpark Warder gemeinsam eine Perspektive geben können."
"Der Park ist noch nicht über den Berg", betont Roland Hipp. "Wir brauchen dringend Unterstützung in der Region aber auch im gesamten Bundesgebiet. Besonders die Wintermonate sind schwer für den Park." Wenn alle Verträge abgeschlossen sind, werden als erste Maßnahmen alle Tierunterstände, Zäune und die Wasserversorgung für die Tiere renoviert. Zur Entlastung der Wiesen sollen eventuell weitere Flächen angepachtet werden. "Wir hoffen auf entsprechende Hilfsbereitschaft speziell bei den umliegenden Landwirten."