Greenpeace plädiert für Neuanfang im globalen Welthandelssystem
"Während die Delegierten sich hinter verschlossenen Türen treffen, gehen Pflanzen- und Tierarten in nie da gewesener Geschwindigkeit verloren und Treibhausgase heizen das Klima auf", sagt Daniel Mittler, Experte für Handelspolitik von Greenpeace International. "Die Regierungen müssen endlich aufwachen und die wahren Folgen des Freihandels erkennen."
Besondere Umweltgefahren sieht Greenpeace im erleichterten Marktzugang für Industriegüter (non-agricultural market access, NAMA). Der Handel mit Elektrogütern, Holz und Fischerei-Produkten soll im Rahmen der NAMA-Verhandlungen liberalisiert werden. Die Folgen: Mehr Elektroschrott in Entwicklungsländern, mehr Urwaldzerstörung, mehr leer gefischte Meere.
Greenpeace ruft die Regierungen der Entwicklungsländer auf, in den NAMA-Verhandlungen keine weiteren Zugeständnisse zu machen. Entwicklungsländer sollten die Industrieländer für deren Unnachgiebigkeit bei den Verhandlungen über landwirtschaftliche Güter nicht auch noch belohnen.
Greenpeace fordert von den Delegierten der WTO, die NAMA-Verhandlungen abzubrechen, um weiteren Schaden für die Armen, die Urwälder und die Ozeane abzuwenden. Greenpeace stellt auch das bestehende Welthandelssystem als Ganzes in Frage. Nach Überzeugung von Greenpeace muss der globale Handel grundlegend neu geordnet werden. Handel muss dabei Gleichheit und Umweltschutz fördern.