Aktivisten demonstrieren gegen Auslaufen des ersten Bohrschiffes
Greenpeace-Neuseeland: Aktion gegen neue Shell-Bohrungen in der Arktis geht weiter
Eine der Aktivistinnen an Bord ist Lucy Lawless, die als Xena - The Warrior Princess internationale Erfolge feierte. Seit den frühen Morgenstunden (MEZ) informieren Greenpeace-Aktivisten zudem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Shell vor den Konzernzentralen in Deutschland, Norwegen, Finnland, Dänemark und Schweden über die Aktion. Greenpeace fordert den Stopp der industriellen Ausbeutung der Arktis. Ölkonzerne dürfen für die Arktis keine Bohrlizenzen erhalten.
Ein Ölunfall in der Arktis würde dieses einmalige Ökosystem zerstören, eine Beseitigung des Öls ist in dieser Region so gut wie unmöglich
, sagt der deutsche Greenpeace Sprecher Kai Britt, der sich in New Plymouth befindet. Extreme Wetterbedingungen, niedrige Temperaturen und ein kurzes Zeitfenster in den Sommermonaten machen das Bohren nach Öl in der Arktis zu einem unkalkulierbaren Risiko. Experten warnen, dass es bisher keine Methode gibt, einen großen Ölunfall, wie Deepwater Horizon, in dieser Region zu beherrschen.
Shell schafft Präzedenzfall in der Arktis
Shell ist der erste große internationale Ölkonzern, der die Ausbeutung der Arktis in seinen Fokus stellt. Wenn bei den Bohrungen in diesem Sommer Öl gefunden wird, werden andere Öl-Konzerne mit Milliardeninvestitionen nachziehen und ebenfalls in die Region gehen. Experten vermuten etwa 90 Milliarden Barrel (ein Barrel= 159 Liter) Öl in der Arktis, das meiste davon unter dem Meeresboden. Diese Menge würde reichen, um den derzeitigen Weltverbrauch für etwa drei Jahre zu decken.
Konzerne wie Shell ziehen einen Vorteil aus dem durch den Klimawandel abschmelzenden arktischen Meereis, um in bisher unerreichbare Regionen vorzudringen, noch mehr Öl zu fördern und damit den Klimawandel weiter anzuheizen
, so Britt. Es wird Zeit, dass wir unsere Abhängigkeit vom Öl beenden, die Milliardeninvestitionen umlenken in saubere Technologien, damit den Klimawandel ernsthaft bekämpfen und die Arktis schützen.
Mitmachaktion im Internet
Zeitgleich zur Aktion in Neuseeland startet Greenpeace im Internet eine Mitmachaktion. Unterstützer können unter http://www.greenpeace.org/savethearctic eine Protestmail an den verantwortlichen Geschäftsführer von Shell, Peter Voser, senden.