Protest gegen Anbau von genmanipuliertem Mais
Greenpeace hisst Gen-Mais-Monster in Brandenburg
„Die meisten Landwirte in Deutschland haben sich längst gegen die Gen-Saaten von Monsanto entschieden“, stellt Henning Strodthoff, Gentechnikexperte von Greenpeace in Seelow fest. Zur diesjährigen Aussaat von genmanipuliertem Mais sind von den bundesweit seit Februar angemeldeten über 1000 Hektar bis heute 269 Hektar zurück gezogen worden. Nach Greenpeace-Recherchen bewirtschaften nur zehn Gentechnik-Befürworter bundesweit 85 Prozent der im Anbaukataster angemeldeten Flächen für Gen-Mais. „Ein Grund für den Rückgang der gemeldeten Flächen sind die Proteste von angrenzenden Biobauern und von Landbesitzern gegen Gen-Pflanzen“, erklärt Strodthoff.
Die LVG Seelow hatte im Anbaukataster der Bundesregierung einige Flächen falsch angemeldet. Erst vergangene Woche zog der Betrieb eine Fläche zurück, die sich als örtlicher Friedhof entpuppt hatte. Auch eine Pferdekoppel galt laut Anbaukataster als Gen-Mais-Acker. Das Interesse der LVG Seelow an Monsanto-Saaten ist groß: Der Ehemann der LVG-Chefin, Dr. Wolfgang Vögler, ist gleichzeitig Leiter der Produktentwicklung der Monsanto Deutschland GmbH (Sitz in Düsseldorf).
Der Gen-Mais-Anbau der LVG Seelow bedroht zudem die gentechnikfreie Landwirtschaft in unmittelbarer Nähe. Im Märkisch-Oderland gründeten 2004 30 Betriebe mit rund 16.400 Hektar eine der rund fünfzig gentechnikfreien Regionen in Deutschland. Bundesweit haben sich in den gentechnikfreien Regionen 11.600 Bauern zusammen geschlossen. Sie bewirtschaften rund 430.000 Hektar Ackerland. „Verbraucher und Landwirte in Europa lehnen Gen-Pflanzen ab. Die gentechnikfreien Regionen sichern mit ihren hochwertigen Produkten Arbeitsplätze“, sagt Strodthoff.