Schiffsladung enthält auch große Mengen des riskanten Gen-Maises MON863
Greenpeace findet illegalen Gen-Mais in US-Importware
"Es ist ein Skandal, dass illegaler Gen-Mais ungehindert als Tierfutter verkauft und damit in die Herstellung unserer Lebensmittel eingeschleust wird", sagt Ulrike Brendel, Gentechnik-Expertin von Greenpeace. "Der Vorfall belegt, dass sich Gen-Pflanzen nicht kontrollieren lassen. Die EU-Kommission muss unverzüglich einen Importstopp für Mais aus den USA verhängen. Und es muss dafür gesorgt werden, dass solche Skandale verhindert werden."
Erst vergangenes Jahr hatte Greenpeace illegalen Gen-Reis aus den USA in Reisprodukten von Aldi gefunden. Bei dem jetzt entdeckten Gen-Mais Herculex RW (DAS 59122) der Firma Pioneer/Dow Agrosciences handelt es sich um eine Version eines sogenannten Bt-Maises. Sie produziert ein Gift, dass auf den Maiswurzelbohrer tödlich wirkt. Dieses ist bisher kaum erforscht und nur in diesem speziellen Gen-Mais vorhanden. Auch hat eine Fütterungsstudie des Saatgut-Konzerns Pioneer Auffälligkeiten im Blutbild der Versuchstiere gezeigt. Dennoch stuft die für die Risikobewertung zuständige Behörde der EU, die European Food Safety Authority (EFSA), den Herculex-Mais als unbedenklich ein. Allerdings steht die EFSA bereits in der Kritik. So hat eine Untersuchung von Wissenschaftlern aus Frankreich ergeben, dass der von der EFSA als unbedenklich bewertete Gen-Mais MON863 im Verdacht steht, bei Ratten Schäden an Leber und Nieren auszulösen. Dennoch darf dieser Gen-Mais weiterhin in die EU importiert und zum Beispiel an Tiere verfüttert werden.
"Die aktuellen Untersuchungen zeigen, dass die Gefahren von Gen-Mais völlig ungeklärt sind, aber die Politik reagiert nicht. Verbraucherminister Horst Seehofer muss sofort den Anbau und die Vermarktung von Gen-Mais verbieten", fordert Ulrike Brendel.
Nicht nur in den Maisimporten nach Rotterdam hat Greenpeace den riskanten Gen-Mais MON863 gefunden. Greenpeace hat auch Futtermittel aus dem Landhandel in Deutschland von einem unabhängigen Labor testen lassen. Dabei wurden im Milchviehfutter der Hansa Landhandel Lahde GmbH & Co. KG der Gen-Mais MON863 nachgewiesen.