Supermärkte sollen spanische Pestizid-Paprika zurückrufen
Greenpeace findet Ethephon-Paprika in drei Bundesländern
Die Paprika sind im spanischen Winter nicht schnell genug gelb und rot geworden
, sagt Manfred Santen, Pestizidexperte von Greenpeace. Um den Paprika-Mix in allen drei Farben verkaufen zu können, haben die Produzenten mit Chemie nachgeholfen. Verbraucher erkennen die belasteten Paprika an grünen Schattierungen.
Am 8. Januar hatten Greenpeace-Aktivisten Paprikaproben in Hamburg, Köln/Bonn, Leipzig, Berlin, München und Frankfurt gekauft. Die Paprika-Mischungen - auch Mix-Paprika Tricolor genannt - stammen von Rewe, Edeka (Netto), Metro, Aldi, Lidl, Kaufland und Tengelmann. Am höchsten mit Ethephon belastet sind Proben von Tengelmann in München, Lidl in Köln und Netto (Edeka) in Bonn. Die Proben überprüfte ein akkreditiertes Speziallabor für die Untersuchung von Pestizidrückständen in Lebensmitteln. Die Messergebnisse wurden zudem in einer zweiten Untersuchung abgesichert.
Die Pestizid-Eigenkontrolle der Supermarktketten schützt die Verbraucher nur dann, wenn die Testergebnisse umgehend und lückenlos veröffentlicht und die notwendigen Maßnahmen ergriffen werden
, sagt Santen. Ethephon wird in der konventionellen Landwirtschaft unter anderem eingesetzt, um die Fruchtreife zu beschleunigen. Bei überhöhten Rückständen kann Ethephon Reizungen auf Haut und Schleimhäuten hervorrufen. Wird das Pestizid in großen Mengen verzehrt, wirkt es als Nervengift.
Redaktioneller Hinweis: Es wurden insgesamt 30 Paprika-Proben untersucht - nicht, wie in der Presseerklärung irrtümlich angegeben, 29.