40 Prozent von Nord- und Ostsee müssen geschützt werden
Greenpeace: Die letzten Dorsche brauchen Hilfe!
“Wenn die Fischer in der Ostsee auch morgen noch etwas im Netz haben wollen, brauchen wir dringend große Schutzgebiete“, sagt Iris Menn, Meeresbiologin von Greenpeace. „In den Schutzgebieten müssen Fischerei, Öl- und Gasförderung verboten sein. Nur so lassen sich Arten und Lebensräume schützen, und die Fischbestände haben eine Chance sich zu erholen.” Beispiele aus Neuseeland und den USA zeigen, das Schutzgebiete zu einer Erholung der Fischbestände führen und der lokal ansässigen Fischindustrie zum Aufschwung verhelfen. Denn: Fische aus gesunden Beständen innerhalb der Schutzgebiete wandern auch in die umliegenden Gebiete. Dieser Effekt kommt der Fischerei an den Rändern der Schutzgebiete zu Gute.
Das “Bornholm Tief” liegt nord-östlich der dänischen Insel Bornholm und ist Teil eines der elf von Greenpeace vorgeschlagenen Schutzgebiete für die Ostsee. Nur hier findet der Dorsch noch genügend sauerstoffreiches Wasser, das für die Entwicklung der Fischeier notwendig ist. Greenpeace kreuzt seit zweieinhalb Wochen mit der “Beluga II” in dem Gebiet und bittet Fischer, das geforderte Schutzgebiet zu verlassen. Zudem wurden die Fischer in den Häfen von Bornholm und entlang der Südküste Schwedens über die Forderung nach großflächigen Schutzgebieten informiert. Dabei fand Greenpeace breite Zustimmung bei den Fischern.
Mit der „Beluga II“ vor der südschwedischen Küste hat Greenpeace die Meeresschutzkampagne in die Ostsee ausgeweitet. An der aktuellen Greenpeace-Kampagne zum Schutz von Nord- und Ostsee beteiligen sich die Büros von Deutschland, Schweden, Großbritannien, Holland, Dänemark, Norwegen und Finnland. Von Mitte Juli bis Mitte September war das Greenpeace-Flaggschiff „Esperanza“ in der Nordsee aktiv.