Brisanter Report der Nordamerikanischen Freihandels Zone über Risiken von Gen-Mais
Greenpeace deckt auf: NAFTA kritisiert USA wegen Gefährdung der biologischen Vielfalt Mexikos
„Der NAFTA-Bericht bestätigt, dass die USA durch die Handelspraxis mit genmanipulierten Saaten die Umwelt gefährden und die unkontrollierte Ausbreitung von Gen-Pflanzen fördern. Kein Wunder, dass die USA diesen Bericht zurückhalten. Eine Trennung der Märkte und Kennzeichnung der Gen-Pflanzen wurde bisher immer als überflüssiges Handelshemmnis bezeichnet“, sagt Christoph Then, Gentechnikexperte von Greenpeace Deutschland.
Im Ursprungsland des Mais wurden schon 2001 Verunreinigungen von Gen-Mais wissenschaftlich belegt. Der NAFTA-Report geht davon aus, dass sich der Gen-Mais unkontrolliert und nicht rückholbar unter den einheimischen mexikanischen Sorten ausbreiten wird. Jährlich werden über fünf Millionen Tonnen Mais aus den USA nach Mexiko exportiert.
Der Report ist für die USA problematisch, da diese im Moment vor einem Schiedsgericht der Welthandelsorganisation WTO gegen die EU wegen des Imports von amerikanischen Gen-Pflanzen klagen. Die Kennzeichnungsvorschriften und Zulassungsverfahren der EU werden von den USA als unzulässiges Handelshemmnis angesehen. Der Report könnte die Position der USA vor dem Schiedsgericht der WTO empfindlich schwächen.
„Der NAFTA-Report gibt der EU-Kommission gute Argumente bei ihrer Auseinandersetzung mit den USA“, sagt Christoph Then. „Zu Recht beruft sich die EU vor der WTO auf das Prinzip der Vorsorge, weil längst nicht alle wissenschaftlichen Fragen geklärt sind.“
Auch in Europa wird der Anbau von Gen-Pflanzen unweigerlich dazu führen, dass sich diese auf den gentechnikfreien Feldern ausbreiten. Pflanzen wie Gen-Raps können sich zudem mit verwandten Wildkräutern kreuzen und fortpflanzen. Greenpeace fordert deswegen strikte Regeln zur Reinheit von Saatgut und einen Stop der Zulassung für Gen-Pflanzen.