Greenpeace-Berechnung: 70 Milliarden Euro Klimaschäden durch Kohlekraftwerk in Moorburg
"Vattenfall stellt sich völlig irreführend als den Geschädigten dar und versucht sein Kraftwerk mit der Androhung von Schadensersatzklagen durchzusetzen. Tatsächlich kommen auf jeden Hamburger Bürger mit dem Kraftwerk jährlich 1000 Euro an weltweiten Klimaschäden zu", sagt Karsten Smid, Klimaexperte von Greenpeace. "Vattenfall sollte neu rechnen und Regressforderungen in Folge von Klimaschäden von 70 Milliarden Euro über die gesamte Betriebszeit einkalkulieren."
Greenpeace setzt in seiner Analyse Kosten für Klimafolgeschäden in Höhe von 205 Euro pro Tonne Kohlendioxid an. Diesen Wert setzt auch die Bundesregierung im Bewertungsverfahren zum aktuellen Bundesverkehrswegeplan an. Anteilig auf den jährlichen CO2-Ausstoß von 8,5 Millionen Tonnen und eine Laufzeit von 40 Jahren ergeben sich daraus Kosten für Schäden in der Höhe von 70 Milliarden Euro.
"Würde die Betriebsgenehmigung von der Hamburger Umweltbehörde widerrechtlich erteilt, muss auch die Hansestadt mit Regressforderungen rechnen", sagt Smid. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Stellungnahme der Hamburger Juristin Dr. Roda Verheyen, die Greenpeace heute der Genehmigungsbehörde für das Kraftwerk zugeleitet hat. Die Umweltschutzorganisation unterstützt weiterhin den Kurs der Behörde, die Genehmigungsunterlagen sorgfältig zu prüfen und sich von Drohungen durch Vattenfall nicht unter Druck setzen zu lassen.