Umweltschutzorganisation klagt beim Verwaltungsgerichtshof Mannheim
Greenpeace: AKW Neckarwestheim läuft ohne gültige Betriebserlaubnis
Umweltministerin Gönner sind die Interessen des landeseigenen Atomkonzerns EnBW offenbar wichtiger als die Sicherheit der Bevölkerung
, sagt Heinz Smital, Atomexperte von Greenpeace. Die Kläger wollen nicht mehr mit der Angst vor einem schweren Störfall leben. Frau Gönner muss endlich das Wohl der Menschen ins Zentrum ihrer Atomaufsicht rücken.
Ausbreitungsrechnungen belegen tödliche radioaktive Dosis für Stuttgart
Der Reaktor Neckarwestheim 1 läuft nicht nur mit rechtlich zweifelhafter Betriebserlaubnis, er ist nach Recherchen der Umweltorganisation auch nicht gegen einen möglichen Flugzeugabsturz geschützt. Greenpeace hat zwei Ausbreitungsrechnungen für den Fall eines schweren Unfalls erstellen lassen, die heute im Internet veröffentlicht werden. Eine mögliche Bodenkontamination mit Cäsium 137 wurde anhand von realen, archivierten Wetterdaten errechnet. Eine zweite Ausbreitungsrechnung berücksichtigt alle relevanten Radionuklide. Sie belegt, dass in Stuttgart schon wenige Stunden nach einem sogenannten Super-GAU die tödliche Radionukliddosis allein durch die Luft aufgenommen werden könnte.
Baden-Württembergs Umweltministerin Tanja Gönner (CDU) wirft mit ihrer mangelhaften Atomaufsicht drängende Fragen auf: Zwingend erforderliche Sicherheitsnachrüstungen an dem zweitältesten deutschen Atommeiler Neckarwestheim 1 verschleppt die Ministerin seit dreieinhalb Jahren. Zudem verweigert sie trotz richterlicher Aufforderung seit 2009 Einblick in Akten der Atomaufsicht, die die Sicherheit des Atomkraftwerks Philippsburg 1 betreffen. Aus diesem Grund stellte Greenpeace gestern Strafanzeige gegen Tanja Gönner und verantwortliche Mitarbeiter ihres Ministeriums.
Wir fordern Frau Gönner auf, Schluss zu machen mit der Geheimniskrämerei in Atomfragen und endlich alle Akten auf den Tisch zu legen
, sagt Heinz Smital.