Greenpeace fordert die Rückholung aller radioaktiven Materialien
Greenpeace-Aktivisten auf Förderturm in Asse
"Dieser Atommüll ist eine tickende Zeitbombe im Berg", sagt Heinz Smital, Atomexperte von Greenpeace an der Asse. "Es dürfen keine Kosten und Mühen gescheut werden, die gefährliche Situation zu bereinigen."
Die Kosten für die Rückholung des Atommülls würden nach Schätzungen von Gutachtern mindestens 2,3 Milliarden Euro betragen. Nach Auffassung von Greenpeace müssen die Kosten diejenigen Bundesländer und Betreiber von Atomkraftwerken tragen, die den Atommüll in die Asse geliefert haben. Der Atommüll stammt hauptsächlich aus dem Kernforschungszentrum Karlsruhe in Baden-Württemberg, von der Atomindustrie und aus dem Kernforschungszentrum Jülich in Nordrhein-Westfalen.
"Die Einlagerung von Atommüll in Salz ist im Bergwerk Asse II offensichtlich gescheitert. Bundeskanzlerin Angela Merkel kann daher auch nicht länger den Salzstock in Gorleben als Endlager befürworten", sagt Smital, wenige Tage vor dem Eintreffen von hochradioaktivem Atommüll im niedersächsischen Gorleben. Der dortige Salzstock hat auf einer Fläche von 7,5 Quadratkilometern keine deckende Tonschicht und dadurch Kontakt zum Grundwasser. Ein stabiles Deckgebirge ist jedoch notwendig, wenn Atommüll in einem Salzstock gelagert werden soll.