AKW-Bundesländer und Vattenfall gaben falsche Entwarnung - Angekündigte BMU-Untersuchung dringend notwendig
Genaue Ursache für Beinahe-Gau in Schweden weiterhin unklar
Zudem verweist die Umweltschutzorganisation auf einen im Mai von der Internationalen Atomenergie Behörde (IAEO) veröffentlichten Bericht. Darin wird für alle Atomkraftwerke vor den Folgen eines Ausfalls der unterbrechungsfreien Stromversorgung gewarnt und besonders auf die Gefahr des Ausfalls der Instrumente und den Verlust der Kontrolle hingewiesen.
"Wer die genaue Ursache noch nicht kennt, kann und darf einen ähnlichen Verlauf für andere Atomkraftwerke auch nicht aussschließen", erklärt Heinz Smital, Atomexperte bei Greenpeace. "Die Äußerungen der einzelnen Umweltminster klingen nach Beschwichtigung und basieren nicht auf einer genauen Untersuchung der Ursachen." Die Ankündigung des Bundesumweltministers, die Ursachen weiter prüfen zu lassen, ist deshalb absolut notwendig.
Die unionsgeführten Länder Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hessen, Baden-Württemberg und Bayern äußerten sich in ihren Berichten überzeugt, die zur Reaktorkühlung nötige Stromversorgungstechnik deutscher Kernkraftwerke sei anders als in Forsmark sicher. Ähnliche Störfälle seien nicht zu erwarten. Dabei verwiesen sie auf die in deutschen Atomkraftwerke angeblich nicht vorhandenen Wechselrichter, die in der schwedischen Anlage ohne Zweifel Teil des Problems waren. "Dem widersprechen wir. Jedes Atomkraftwerk hat auch Wechselrichter", sagt Heinz Smital.