500 Greenpeace-Aktivisten bilden Botschaft am Brandenburger Tor
Deutschland sagt "Nein zu Gen-Pflanzen!"
"Eine eventuell gesundheitsschädliche Gen-Kartoffel darf nicht auf dem Teller landen", sagt Stephanie Töwe, Gentechnikexpertin von Greenpeace. "Wir sind keine Versuchskaninchen der Gen-Industrie. Heute demonstrieren hier Menschen aus ganz Deutschland für ihr Recht auf gesunde und nachhaltig produzierte Lebensmittel."
Eine Risiko-Genkartoffel als Lebensmittel?
Für die Gen-Kartoffel Amflora des Herstellers BASF wird in Kürze die Zulassung zum Anbau und als Lebens- und Futtermittel in der EU erwartet. Obwohl die Gen-Kartoffel für die industrielle Stärkegewinnung entwickelt worden ist, hat BASF die Erlaubnis für eine 0,9-prozentige Verunreinigung von Lebensmitteln beantragt. Die Gen-Kartoffel enthält ein Antibiotikaresistenzgen, das die Wirksamkeit von lebenswichtigen Antibiotika gefährden kann. Auf Drängen der FDP ist die Förderung der Gen-Kartoffel jedoch explizit im Koalitionsvertrag der Bundesregierung festgehalten worden.
"Gen-Pflanzen können sich unkontrolliert ausbreiten und sind nicht rückholbar wie Autos, die ein Problem mit dem Gaspedal haben", sagt Töwe. "Die Verbraucher wissen, dass Gen-Pflanzen keinerlei Vorteile haben, sondern ein unkalkulierbares Risiko für unsere Umwelt und Artenvielfalt darstellen. Eine nachhaltige und klimafreundliche Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion kann es nur ohne Gen-Pflanzen geben."
Greenpeace ruft zu Mitmach-Aktion gegen Gen-Pflanzen auf
Nach einer Emnid-Umfrage im Auftrag von Greenpeace (Januar 2010) sprechen sich 79 Prozent der Deutschen für ein weiteres Anbauverbot des Gen-Maises Mon810 aus. 77 Prozent der Befragten wollen auch keine Gen-Kartoffel Amflora auf dem Acker. Greenpeace hat unter www.greenpeace.de/stoppt-gentechnik eine bundesweite Mitmachaktion für Verbraucher gestartet, die Landwirtschaftsministerin Aigner mit ihren Argumenten gegen Gen-Pflanzen erreichen wollen.