Greenpeace-Jugendliche protestieren gegen den bevorstehenden Castortransport
Aufstehen gegen Atomkraft
Die Entscheidung für den Standort Gorleben in den Siebzigerjahren war rein politisch motiviert. Die Bewohner und mit ihnen die Jugendlichen wurden nicht um Zustimmung gefragt. Doch junge Menschen in ganz Deutschland wollen kein Endlager in Gorleben. Dies belegt eine Emnid-Studie, die Greenpeace im August 2005 veröffentlicht hat: 73 Prozent der 14- bis 29-Jährigen sind gegen ein Endlager in Gorleben. "Der Salzstock in Gorleben ist unsicher. Obwohl das alle wissen, ist er doch immer noch der geplante Endlagerstandort für Atommüll", sagt die 18-jährige Steffi Retzar aus Neubrandenburg. "Jeder weitere Transport macht Gorleben wahrscheinlicher. In meinen Augen darf das einfach nicht sein."
Die Atomstromproduzenten RWE, E.ON, Vattenfall und EnBW wollen im Salzstock in Gorleben ihren radioaktiven Müll unterirdisch einlagern. Der Salzstock in Gorleben hat kein durchgängiges wasserdichtes Deckgebirge, das die Radioaktivität langfristig daran hindert, in die Umwelt zu gelangen. Die Einlagerung von hochradioaktivem Atommüll in den Salzstock gefährdet die Trinkwasserversorgung im Wendland. "Die Industrie ist nur an ihrem Gewinn interessiert. Dass im Wendland an Trinkwasserbrunnen eines Tages vielleicht Radioaktivitätszeichen prangen, interessiert sie nicht", kritisiert Thomas Breuer, Atomexperte von Greenpeace.
Im Rahmen der internationalen Jugendkampagne SolarGeneration setzen sich die Jugendlichen seit drei Jahren für die Alternativen zur Atomkraft ein. Für Energie aus Sonne, Wind und Wasser. Das sind die Energien der Zukunft. Darüber hinaus unterstützt SolarGeneration den Widerstand im Wendland mit vielfältigen Aktivitäten. "Im Bereich der Erneuerbaren Energien haben wir ein riesiges Potenzial, das nur darauf wartet, genutzt zu werden. Ein Potenzial, das uns wirklich voranbringen kann", sagt Steffi Retzar. "Obwohl Frau Merkel die Risiken der Atomenergie ganz genau kennt, hält sie weiter daran fest. In meinen Augen ist das eine verbohrte Politik – darum bin ich hier."
Die Jugendlichen können ihre persönlichen Botschaften auch per SMS oder E-Mail an einen Ticker schicken, der die Forderungen der Jugendlichen auf der Homepage www.solargeneration.de präsentiert.