Greenpeace untersucht Pflanzen und warnt vor beginnender Ernte
Algen im Meer vor Fukushima stark radioaktiv belastet
Algen sind in der japanischen Küche ein Grundnahrungsmittel. Für die Bevölkerung ist die radioaktive Belastung der Pflanzen hoch problematisch
, so Dirk Zimmermann, Biologe bei Greenpeace. Unsere Untersuchungen zeigen, dass die diesjährige Ernte hochgradig radioaktiv belastet sein könnte. Als sofortige Maßnahme muss der Staat die anstehende Algenernte unbedingt verhindern. Alle Betroffenen müssen eine ausreichende Entschädigung erhalten.
Anfang Mai hatte die Besatzung der Rainbow Warrior außerhalb der Zwölfmeilenzone Proben von Algen, Meerwasser und Fische entnommen, deren detaillierte Analyse noch andauert. Unter anderem wurden marine Algen nördlich und südlich des havarierten Atomkraftwerks Fukushima Daiichi und in bis zu 65 Kilometern Küstenentfernung untersucht. Die Einfahrt in die Hoheitsgewässer des Landes hatte Japan nicht gestattet.
Das Ausmaß der atomaren Katastrophe wird immer verheerender
Die von Greenpeace festgestellten Werte sowie die vom AKW-Betreiber TEPCO durchgeführten Messungen am Meeresboden deuten auf eine stärkere Anreicherung von Radioaktivität im marinen Ökosystem hin als offizielle Stellen bisher zugeben. Greenpeace wird in den kommenden Tagen ausführliche Laboruntersuchungen von Wasser-, Fisch- und Algenproben vom Meeresufer und außerhalb der Zwölfmeilenzone veranlassen. Mit Ergebnissen rechnet die Umweltschutzorganisation ab dem 20. Mai.
Die Radioaktivität ist jetzt in der Nahrungskette
, sagt Zimmermann. Das Ausmaß der Atomkatastrophe wird immer verheerender. Herr Töpfer und die Ethikkommission müssen für ihre Risikoabschätzung eines klar berücksichtigen: Der Schaden einer solchen Katastrophe in Deutschland stünde in keinem Verhältnis zum Nutzen der Atomkraft, von der allein die vier Stromkonzerne profitieren. Das jüngste Geschacher um ein Abschaltdatum ist vor dem Hintergrund einer der größten Atomkatastrophen der Menschheit geradezu zynisch. Reaktorsicherheits- und Ethikkommission müssen daher den schnellstmöglichen Atomausstieg mit festen Abschaltdaten ohne Hintertürchen empfehlen.