Aus den neuen französischen Behältern kommt starke Neutronenstrahlung
500-fach erhöhte Strahlung durch Atommülltransport
"Die Belastung des Begleitpersonals, der Anwohner und der Demonstranten ist unverantwortlich", sagt Heinz Smital, Atomexperte von Greenpeace. "Die wissenschaftlichen Erkenntnisse über negative Wirkung auch von Niedrigstrahlung auf den Menschen wird immer eindeutiger. Gleichzeitig wird nicht dafür gesorgt, dass Atommüllbehälter weniger Strahlung abgeben."
Da das zukünftig aus der französischen Wiederaufbereitungsanlage La Hague zurückkehrende strahlende Material deutlich radioaktiver und wärmeentwickelnder sein wird, müssen neue Behälter eingesetzt werden. Diese müssen vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) genehmigt werden. "Es darf nicht sein, dass an Behältern zu Lasten der Sicherheit gespart wird", so Smital. "Die Behälter müssen die Bevölkerung schützen und dürfen sie nicht unnötig erhöhter Strahlung aussetzen. Dieses muss das Bundesamt sicherstellen, sonst handelt es fahrlässig."
Der offizielle Grenzwert für Atommüllbehälter wird in einem Abstand von zwei Metern angegeben. Da Greenpeace nur in einem Abstand von 14 Metern messen durfte, sind die Werte nur indirekt vergleichbar. Der Wert für die biologisch schädliche Wirkung von Strahlung wird in Mikrosievert angegeben.
Die Atommüllbehälter sollen heute in das oberirdische Zwischenlager in Gorleben transportiert werden. In Gorleben soll ein Endlager für hochradioaktiven Atommüll entstehen. Da der Salzstock jedoch Kontakt zu Grundwasser führenden Erdschichten hat, ist er für die Lagerung von Atommüll nicht geeignet. Greenpeace fordert, Transporte von hochradiaktivem Atommüll so lange einzustellen, bis klar ist, wo der hochradioaktive Atommüll langfristig sicher gelagert werden kann. Außerdem muss die Laufzeit der Atomkraftwerke verkürzt werden, um nicht noch mehr Atommüll zu produzieren.