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Alarmierende Erkenntnisse aus zwei Wochen Überwachungstätigkeit an der Kadetrinne in der Ostsee: Fast täglich verzeichnen die Aktivisten an Bord des Greenpeace-Schiffes Sunthorice altersschwache Tanker in einer der am stärksten befahrenen Schifffahrtsrouten Europas.

Die Greenpeace-Aktivisten entdeckten unter anderem die Tanker Express (11.12.) - das Schwesterschiff der gesunkenen Prestige -, Ilktinos (12.12.) und die Bro Bara (17.12.), allesamt über 20 Jahre alt und mit nur einer Hülle ausgestattet. Es grenzt schon an ein Wunder, dass die deutsche Ostseeküste bislang von einer Ölpest verschont geblieben ist, so Christian Bussau, Schifffahrtsexperte von Greenpeace.

Zumal die zwischen dem deutschen Darß bei Rostock und der dänischen Insel Falster gelegene Wasserstraße wegen ihrer geringen Breite und Tiefe und der hohen Anzahl von Schiffsbewegungen pro Jahr (insgesamt 63200 Bewegungen, davon 8200 Tanker) als besonders unfallträchtiges Seegebiet gilt. Allein in den letzten 10 Jahren kam es in der Kadetrinne und dem umgebenden Seegebiet zu 22 Zwischenfällen.

Anlässlich der Ölpest durch die Prestige muss jeder begreifen, dass so ein Unglück jeden Tag auch an der Ostsee auftreten kann, urteilt Bussau. Die begrüßenswerten politischen Anstrengungen Deutschlands und der EU müssten intensiviert und die angekündigten Schritte schnellstmöglich umgesetzt werden. Als gutes Beispiel könne dabei die Einführung des Havariekommandos in Cuxhaven gelten, dass im Falle einer Havarie in deutschen Hoheitsgewässern zentral über den Ablauf und die Organisation von Bergungsmaßnahmen entscheiden soll.

Greenpeace fordert darüber hinaus, dass Einhüllen-Tanker, die älter als 20 Jahre sind, deutsche Häfen nicht mehr anlaufen dürfen. Außerdem müsse die Einführung einer Lotsen- und Meldepflicht vorangetrieben, die Verbesserung der Radarüberwachung für die Kadetrinne umgesetzt und die Bereitstellung eines Sicherheitsschiffes in der Ostsee veranlasst werden, das im Falle eines Unglücks Hilfe leisten kann. Bisher stehen an der Ostseeküste außerdem keine Schutzhäfen zur Verfügung, in die havarierte Schiffe geschleppt werden könnten, um die Gefahr einer Ölpest größeren Ausmaßes zu verringern.

Greenpeace wird mit der Sunthorice noch bis Mitte Januar in der Kadetrinne bleiben und die Schiffsbewegungen und Regelverstöße durch die Schifffahrt dokumentieren. Denn sollte ein Öltanker in diesem Seegebiet verunglücken, würde dies katastrophale Folgen für äußerst sensible Ökosysteme an der Ostseeküste haben.

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