
Erfolg für Greenpeace: EU-weites Verbot von Einhüllentankern
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Vier Monate nach der Prestige-Katastrophe vor der galicischen Küste verbietet die Europäische Union in ihren Hoheitsgewässern Schweröltransporte in Einhüllentankern.
Das Verbot für die EU-Hoheitsgewässer schließt sämtliche einwandigen Tanker ein, unabhängig davon, ob sie unter europäischer oder einer anderen Flagge außerhalb der EU fahren. Greenpeace begrüßt die Entscheidung der EU-Minister, die die europäischen Küsten etwas sicherer macht. Es ist richtig, den Einhüllentankern, die schwere Öle transportieren, voraussichtlich noch dieses Jahr das Anlaufen von EU-Häfen zu verbieten. Ab 2010 darf gar kein Einhüllenöltanker mehr einen EU-Hafen anlaufen, kommentiert Dr. Christian Bussau, Schifffahrtsexperte von Greenpeace den Beschluss. Greenpeace hat durch seine Arbeit zu diesem Erfolg beigetragen.
Aber die Entscheidung reicht nicht, warnt Bussau. Was ist mit dem Durchgangsverkehr vor den europäischen Küsten? Pro Jahr fahren 8.200 Tanker vor der deutschen Ostseeküste durch das gefährliche Gebiet der Kadetrinne. Russland plant sogar, die Öltransporte vom Ostsee-Hafen Primorsk ab 2004 zu steigern. Jährlich sollen von dort 90 Millionen Tonnen Öl auf das Meer geschickt werden. Dann werden jedes Jahr 1000 Tanker mit russischem Öl durch die Kadetrinne fahren. Bundesverkehrsminister Stolpe muss daher bei der russischen Regierung erreichen, dass nur moderne Doppelhüllentanker eingesetzt werden. Die EU muss sicherstellen, dass Einhüllentanker auch weltweit so schnell wie möglich verboten werden. Und für die nicht weniger gefährlichen Chemikalien-Tanker muss sie ebenfalls Lösungen finden.