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Greenpeace-Aktivist:innen bauen eine Schrottpresse vor dem Siemens Plutoniumwerk auf. Auf dem Transparent: "Weihnachtswunsch 2003: Wer den Atomausstieg predigt, muss das Plutoniumwerk Hanau zur Schrottpresse geben. Keine Geschäfte mit Atombombentechnologie."
© Greenpeace / Andreas Varnhorn

Schrott statt Atombomben

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Auf einem Transparent liefern die Greenpeacer die Erklärung zu dem ungewöhnlichen Geschenk: Weihnachtswunsch 2003: Wer den Atomausstieg predigt, muss die Plutonium-Fabrik Hanau in die Schrottpresse geben. Keine Deals mit Atombombentechnik. Greenpeace fordert Siemens und die Bundesregierung auf, den geplanten Export der Anlage sofort zu stoppen.

Plutonium-Technik lässt sich immer militärisch missbrauchen, warnt Susanne Ochse, Atomexpertin bei Greenpeace. Die Anlage in Hanau muss jetzt endlich verschrottet werden. Nur so lässt sich ein Beitrag zu einer friedlicheren Welt leisten.

Von dem militärischen Gefahrenpotenzial der Plutonium-Anlage ist auch die EU überzeugt. In Brüssel wird die Hanauer Fabrik als so genannte Dual-Use-Anlage eingestuft. Hinter der Bezeichnung Dual-Use (Doppel-Nutzen) verbirgt sich die Erkenntnis, dass die Anlage neben einer rein zivilen Nutzung auch dem Militär Nutzen bringen kann.

Sollte die Bundesregierung dem Export-Antrag der Siemens AG stattgeben, würde sie damit gegen das Außenwirtschaftsgesetz und gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz verstoßen. Das hat ein Rechtsgutachten nachgewiesen, das von Greenpeace in Auftrag gegeben wurde. Berlin muss also den Verkauf der Hanauer Anlage ablehnen.

In der Plutoniumwirtschaft nimmt eine Plutoniumfabrik, wie die von Siemens, eine zentrale Stellung ein. In den Wiederaufarbeitungsanlagen nimmt diese Wirtschaft ihren Anfang. Dort werden abgebrannte Brennelemente chemisch getrennt in Plutonium, Uran und Spaltprodukte.

Das Plutonium kann anschließend entweder zu Brennstoff für Atomreaktoren verarbeitet werden - wie es auch in Hanau geplant war - oder zum Bau von Atombomben genutzt werden. Die Plutoniumwirtschaft führt dazu, dass waffenfähiges Plutonium in großen Mengen verfügbar ist, verarbeitet und transportiert wird.

Für den Bau einer Atombombe sind nur rund 10 Kilo Plutonium erforderlich. In den vergangenen Jahrzehnten sind im Rahmen ziviler Atomprogramme in so genannten Wiederaufarbeitungsanlagen fast 200.000 Kilogramm Plutonium gewonnen worden. Diese enormen Plutoniummengen stellen ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar, denn eine lückenlose Überwachung ist nicht möglich. (mir)

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