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Champa Devie Shukla (links) und Rashida Bee posieren mit ihren Preisen während eines Empfangs zu Ehren der Goldman Environmental Prize-Preisträger:innen 2004 im National Geografic in Washington, DC.
© Greenpeace / Robert Visser

Goldman-Preis für Rashida Bee und Champa Devi Shukla

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Rashida Bee und Champa Devi Shukla, zwei Überlebende des größten Chemie-Unfalls aller Zeiten in der indischen Stadt Bhopal, kämpfen seit 20 Jahren für Gerechtigkeit und Wiedergutmachung. Für dieses Engagement wurden die beiden Frauen jetzt mit dem Goldman-Preis, dem so genanntem Nobelpreis für Umwelt, ausgezeichnet. Bei der Katastrophe tötete austretendes Gas der Firma Union Carbide, heute Dow Chemical, 8.000 Menschen und verseuchte das Gebiet für Jahrzehnte.

In ihrem Kampf geht es den beiden Frauen vor allem um eins: Dow Chemical soll endlich Verantwortung für das Unglück übernehmen. Rund 20.000 Menschen sind bis heute an den Folgen der Katastrophe gestorben. Mehr als 150.000 Menschen wurden dauerhaft schwer geschädigt. Eltern, die dem Gas ausgesetzt waren, bekamen Kinder mit Missbildungen. Medizinische Hilfe wird nach wie vor dringend benötigt.

Doch genau an der mangelt es in der Stadt am meisten. Nicht einmal sauberes Trinkwasser ist verfügbar. Genauso wie der Boden ist das Wasser immer noch verseucht. Die Menschen sind krank und arm, doch Dow Chemical, eines der reichsten Chemieunternehmen der Welt, verweigert jegliche Hilfe.

Schlimmer noch: Der Konzern schreckt nicht einmal davor zurück, Überlebende vor Gericht zu zerren, die auf Dow-Gelände für ihr Recht demonstrieren. Auch Bee und Shukla wurden schon mit Klagen bedroht und festgenommen. Doch die Frauen gaben nicht auf. Im Gegenteil: Sie mobilisierten die Menschen in Bhopal für ihr Recht zu kämpfen und reichten eine Sammelklage gegen Dow Chemical ein.

Wir mögen arm und ungebildet sein, so Bee. Aber das heißt nicht, dass ein US-Großkonzern mit Mord davon kommen kann. Greenpeace unterstützt die Opfer des Unglücks seit Jahren mit weltweiten Aktionen und ruft Dow Chemical immer wieder auf, Verantwortung zu übernehmen.

Die Preisverleihung ist eine klare Bestätigung des Kampfes um Gerechtigkeit, der nun schon 20 Jahre andauert, so Greenpeace-Experte Casey Harrell. Es ist ein Kampf der andauern wird, bis Konzerne wie Union Carbide und Dow Chemical für ihre Verbrechen verantwortlich gemacht werden.

Freiwillige von Greenpeace vor einem Banner fordern Dow Chemicals auf, den Ort des weltweit schlimmsten Industrieunfalls in Bhopal in Indien aufzuräumen.

19 Jahre Bhopal-Katastrophe

Über Bhopal brach vor 19 Jahren die schlimmste Chemiekatastrophe aller Zeiten herein. In Horgen/Schweiz erinnerten Greenpeace-Aktivisten den Chemiemulti Dow Chemical an seine Verantwortung.

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