
JAG Hoffnungsschimmer
Hintergrund
Durch die überwiegend (für die Gesamtbewegung wichtige) mediale Aufmerksamkeit für FFF haben viele Jugendliche eine Fallhöhe zwischen der Anerkennung der Berichterstattung, der Wissenschaft, anderen NGOs auf der einen Seite und der ausbleibenden klimapolitischen Veränderung, die sie gefordert haben auf der anderen Seite erleben müssen.
Bereits vor dem Abriss von Lützerath gab es eine Desillusionierung und steigende Hoffnungslosigkeit bei vielen Jugendlichen. Wirksamkeit und zunehmend auch Sinnhaftigkeit von Aktivismus und politischem Engagement in einem System, in dem wirtschaftliche Interessen mehr Einfluss haben als der Common Sense und wissenschaftliche Erkenntnisse werden zunehmend auch selbstkritisch in Frage gestellt.
Mit dem Abriss von Lützerath ist eines der wichtigsten Symbole der deutschen Klimagerechtigkeitsbewegung der letzten Jahre zerstört worden. Faktisch wird Deutschland die 1,5° Grenze nicht einhalten können, wenn RWE die Kohle unter dem entsprechenden Gebiet fördern und verbrennen darf. Die junge Klimagerechtikgeitsbewegung drängt seit Jahren auf das Einhalten der 1,5° Grenze und weist vehement auf die globale Verantwortung der Bundesrepublik im allgemeinen und der Bundesregierung im speziellen in der Klimafrage hin. In diesem Kämpfen und Bemühungen spielte Lützerath und der Tagebau Garzweiler als Ort an dem die Klimaverbrechen direkt sichtbar sind aber auch als Ort des Widerstands und der Utopie eine besondere Rolle. Der Sieg RWEs über den zivilen Widerstand vor Ort, durchgesetzt durch die Staatsmacht, mitverantwortet durch die CDU Landesregierung in NRW und legitimiert durch die Grünen im Bundestag kam für viele Jugendliche einer weiteren und dramatischen Desillusionierung gleich.
Politischer Aktivismus darf und muss wütend und empört aber nie hoffnungslos sein. Um dieser Hoffnungslosigkeit entgegenzuwirken und eine realistische Erwartungshaltung an den eigenen Aktivismus zu schaffen werden wir monatlich an einem Abend einen geöffneten 90 minütigen Austauschraum mit verschiedenen politisch aktiven Menschen aus diversen Gerechtigkeitskämpfen/-Bewegungen anbieten.
Termine
Mi, 26.07.23 (18:30 Uhr): Timo Luthmann (Moderation: Sarina)
Do, 31.08.23 (18:45 Uhr): Katharina van Bronswijk - Psychologist for Future (Moderation: Jannes & Petra)
Do, 28.09.23 (18:00 Uhr): Carola Rackete (Moderation: Claudia & Dagmar)
Do, 26.10.23 (18:00 Uhr): Elisa - BIPOC for future (Moderation: Jannes & Petra)
Di, 28.11.23 (18:00 Uhr): Kübra Gümüşay (Moderation: Claudia & Dagmar)
Do, 14.12.23 (18:00 Uhr): Raul Krauthausen (Moderation: Claudia & Dagmar)
Das Angebot richtet sich an alle u25-Jährigen Aktiven. Anmeldung unter jugend@greenpeace.de