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Horizont über dem Regenwald in Tasmania
© Markus Mauthe / Greenpeace

Protest im Dachgeschoss des Urwalds

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Am anderen Ende des Globus - auch Down-under genannt - setzen sich Greenpeace-Aktivisten in Schwindel erregender Höhe für den Urwaldschutz ein. Sie haben am Mittwoch ein Baumlager in rund 65 Metern Höhe auf einem alten Eukalyptusbaum errichtet. Der Baum steht im Styx-Urwald, der sich auf der Australien vorgelagerten Insel Tasmanien befindet. Die Greenpeacer wollen zusammen mit Aktivisten der größten australischen Umweltschutzorganisation Wilderness Society verhindern, dass der Wald abgeholzt wird.

Die Umweltschützer aus Deutschland, Australien, Japan und Kanada verhindern mit der ständig besetzten Station in der Krone des majestätischen Urwaldbaumes, dass er den Kettensägen zum Opfer fällt. Obwohl sie sich in luftiger Höhe aufhalten, sind sie nicht aus der Welt: Mit Satelliten-Telefon und Laptop berichten sie über die fortschreitende Zerstörung des tasmanischen Styx-Urwalds.

Die Global Rescue Station hat eine eigene Internet-Seite mit einem täglich erneuerten Weblog. Menschen aus aller Welt können so quasi live am höchsten Urwald-Protest der Welt teilhaben.

In Tasmanien wachsen die größten und ältesten Eukalytpusbäume der Erde. Rund drei Viertel ihres uralten Bestandes wurden bereits für die Produktion von Papier vernichtet. Über 400 Jahre alte und bis zu 85 Meter hohe Urwaldriesen dürfen nicht mehr zerschreddert und zu Papier verarbeitet werden, sagt Thomas Henningsen, Waldexperte bei Greenpeace Deutschland. Die australische Regierung muss diesen wertvollen Urwald endlich unter Schutz stellen.

Der Styx-Urwald liegt im südwestlichen Tasmanien, unweit der Hauptstadt Hobart. Er bietet selten gewordenen Vögeln und Tieren wie Keilschwanzadler, Opossum und Wombats ein Zuhause. Trotz langjähriger Proteste der tasmanischen Bevölkerung und australischer Umweltschützer lässt die Firma Gunns Ltd. im Urwald einschlagen und exportiert jährlich über fünf Millionen Tonnen Holzchips. Abnehmer sind überwiegend japanische Konzerne wie Oji Paper, Nippon Paper Industries und Mitsubishi Paper Mills Ltd., die aus den zerhackten Bäumen Papier produzieren.

Die japanischen Importeure sollen auf Holzchips aus Plantagen zurückgreifen, statt auf das Holz aus einzigartigen Urwäldern. Ohne die Global Rescue Station gliche der Styx-Urwald nach Expertenmeinung in sechs Monaten einer Mondlandschaft. Doch Thomas Henningsen sieht nicht allein die australische Regierung in der Pflicht: Zudem müssen sich die zurzeit in Montreal tagenden Politiker endlich dafür einsetzen, dass die globale Zerstörung der letzten Urwälder aufgehalten wird.

In Montreal beraten Regierungsvertreter auf der SBSTTA-Konferenz ("Subsidiary Body on Scientific, Technical and Technological Advice") noch bis zum 14. November, wie die weltweite Artenvielfalt erhalten werden kann. Über ihre Vorschläge wird im Februar 2004 auf der UN-Konferenz zum Schutz von Urwäldern und Meeren in Malaysia entschieden.

Greenpeace fordert die sofortige Einrichtung eines globalen Netzwerkes von Schutzgebieten. Dieses muss groß genug sein, um den dramatischen Verlust an Arten- und Lebensraumvielfalt zu stoppen.

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