Skip to main content
Jetzt spenden
Rainbow Warrior und Besatzung im Vereinigten Königreich.
© Kristian Buus / Greenpeace

Doggerbank soll Schutzzone werden

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Das Schutzgebiet Doggerbank nimmt Gestalt an. Am Mittwoch haben die Aktivist:innen an Bord des Greenpeace-Flaggschiffes Esperanza die erste Markierungsboje in die Nordsee gesetzt. Weitere werden in den kommenden Tagen folgen.

Genau an der Position 54 Grad 34 Minuten Nord, 1 Grad 50 Minuten Ost wurde der 4-Tonnen-Kolloss zu Wasser gelassen. Mehrere Meter über der Wasseroberfläche prangt nun ein Hinweisschild: Meeresschutzgebiet. Die Markierung ist Teil der Meeresschutzkampagne von Greenpeace in Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden, Schweden, Dänemark, Finnland und Norwegen.

Der Mensch hat die Meere vor unserer Haustür massiv ausgebeutet und zerstört, sagt Iris Menn, Meeresexpertin von Greenpeace Deutschland. Fischerei sowie Öl- und Gasförderung haben viele Fischbestände an den Rand des Aussterbens gebracht und die Meere stark verschmutzt.

Die Regierungen der Nordseeanrainerstaaten haben es seit Jahren versäumt echte Schutzgebiete einzurichten. Wir zeigen, welche Gebiete geschützt werden müssen, damit nicht bald der letzte Kabeljau verschwunden ist, sagt Menn.

Siebenmal im Jahr umgepflügt

Das Schutzgebiet Doggerbank liegt in der Mitte der Nordsee und gehört zu den Wirtschaftszonen von Deutschland, Großbritannien, Holland, Dänemark und Norwegen. Es ist rund 85.000 Quadratkilometer groß, das entspricht der doppelten Fläche der Niederlande. Mitten in diesem Greenpeace-Schutzgebiet liegt die eigentliche Doggerbank - eine Sandbank, die vielen kommerziell genutzten Fischarten als Laichgrund dient.

Das Gebiet zählte einst zu den fischreichsten Gebieten in der Nordsee. Für Delphine, Schweinswale und Seevögel stellte die Doggerbank eine wichtige Nahrungsgrundlage dar. Sie profitierten von den günstigen Strömungen, die das ganze Jahr dort auftreten. Durch sie wird das Wasser stetig durchmischt.

Ein ganz anderes Bild bietet sich heutzutage dem Betrachter. Die Doggerbank ist massiv überfischt. Jeder Quadratmeter Meeresgrund in dem Gebiet wird pro Jahr mit schweren Grundschleppnetzen bis zu sieben Mal umgepflügt.

Pro Jahr verfangen sich bis zu 700.000 Tonnen Meerestiere aus der Nordsee als Beifang in den Netzen der Fischer und werden anschließend tot oder schwer verletzt über Bord geworfen. Die Folge: Die Bestände von Kabeljau, Seezunge, Wittling und Scholle sind akut bedroht.

Schutzgebiete sichern langfristig Fischerei

Das Schutzgebiet Doggerbank ist eins von 17 Schutzgebieten, die Greenpeace für Nord- und Ostsee fordert und in denen Ölförderung und Fischerei verboten sein müssen. Großflächige Schutzgebiete sind die einzige Möglichkeit die komplexen Ökosysteme von Nord- und Ostsee langfristig zu schützen. Nur so können sich die Bestände von Kabeljau oder Scholle erholen. Langfristig ist das der alleinige Weg, die Fischerei in Nord- und Ostsee zu sichern.

Petition

https://act.greenpeace.de/tiefsee-schuetzen

Tiefsee vor Zerstörung schützen!

In der Tiefsee soll Unfassbares passieren: Für den Abbau von Metallen und seltenen Erden soll der Meeresgrund durchfräst und so einzigartige Ökosysteme zerstört werden. Fordern Sie Wirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck auf, das zu verhindern!

Petition unterzeichnen

0% vom Ziel erreicht

0 haben mitgemacht

0%

Mehr zum Thema

Taucherin mit Unterwasserbanner: "Das Meer ist kein Industriegebiet."

UN einigt sich auf globalen Ozeanvertrag

  • 05.03.2023

Historischer Erfolg: Nach fast 20 Jahren und zähen Verhandlungsrunden hat sich die UN auf ein internationales Meeresschutzabkommen geeinigt.

mehr erfahren
"No Deep Sea Mining" – Action in Rotterdam

Tiefseebergbau - Der neue Goldrausch

  • 20.02.2023

Greenpeace Studie zeigt: Tiefseebergbau ist für den Umstieg auf Elektroautos nicht notwendig.

mehr erfahren
Blauwal an der Meeresoberfläche im Pazifik

Wale durch drohenden Tiefseebergbau in Gefahr

  • 14.02.2023

Geplante Tiefseebergbau-Gebiete überschneiden sich mit dem Verbreitungsgebiet von etwa 30 Walarten - weitere Forschung ist dringend nötig, um die Gefahren für die Meeressäuger abzuschätzen.

mehr erfahren
"No Deep Sea Mining" – Action in Rotterdam

Aufgedeckt: Gefahren des Tiefsee-Bergbaus auf der hohen See

  • 27.01.2023

Verdeckte Video-Aufnahmen der jüngsten kommerziellen Tiefsee-Bergbautests im Pazifik, die Greenpeace zugespielt wurden, zeigen, wie die Bergbauindustrie die Tiefsee zerstört.

mehr erfahren
Aktivist:innen auf der Beluga II im Hafen von Nexø, Bornholm

Greenpeace-Aktivist:innen untersuchen Folgen der Pipeline-Explosionen

  • 22.12.2022

Welche Auswirkungen haben die Explosionen an den Nord-Stream-Pipelines auf die Umwelt? Greenpeace-Aktive nahmen Proben, wir ordnen die Ergebnisse ein.

mehr erfahren
Lichterumzug Meeresleuchten

Aktion Meeresleuchten!

  • 13.11.2022

Lichtermeer für die Tiefsee: Am 12. November zogen 250 kleine und große Menschen durch die Hamburger HafenCity, um mit selbstgebastelten Laternen für den Schutz der Tiefsee zu demonstrieren.

mehr erfahren