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Für Umweltschützer und Gentechnikkritiker stellt sich die Frage nach dem Nutzen dieses Freilandversuches. Die Forscher haben bei der Genmanipulation an der Kartoffelpflanze auch ein Gen für die Unempfindlichkeit (Resistenz) gegenüber einem Antibiotikum eingesetzt. Nach der europäischen Freisetzungsrichtlinie ist die Verwendung solcher Antibiotika-Resistenzgene aber ab 2005 verboten. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass solche Gene auf krankheitserregende Bakterien übertragen werden, warnt Ulrike Brendel, Gentechnik-Expertin bei Greenpeace. Die medizinische Behandlung könnte dann sehr schwierig oder unmöglich werden.
Brendel weist darauf hin, dass es sich bei dem jetzt genehmigten Versuch keinesfalls um eine rein universitäre Veranstaltung handelt. Den Antragsunterlagen beim RKI ist zu entnehmen, dass die TU mit Saatgutunternehmen (BASF, SaKa-Ragis, Hild Samen) sowie dem Tiefkühlkosthersteller Langnese-Iglo und Unilever kooperiert. Obwohl die Mehrheit der Konsumenten Gentechnik in Nahrungsmitteln ablehnen, wollen diese Lebensmittelfirmen Gen-Food durchsetzen, so Brendel. (mir)