
Gen-Reis in China außer Kontrolle
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Einem Gen-Reis-Skandal ist Greenpeace in China auf die Schliche gekommen. Dort hatten Wissenschaftler der Huazhong Agriculture Universität in der Hauptstadt der Provinz Hubei über mehrere Jahre hinweg großflächige Freilandversuche mit Gen-Reis durchgeführt. Der genmanipulierte Reis ist in den Handel gelangt. Er wurde weder auf gesundheitliche noch auf ökologische Risiken geprüft und ist für den menschlichen Verzehr nicht zugelassen.
"Die Gen-Industrie ist völlig außer Kontrolle", sagte Nina Thüllen, Gentechnik-Expertin von Greenpeace am Mittwoch in Peking. "Reis ist das weltweit wichtigste Nahrungsmittel. Millionen Verbraucher werden so einem völlig inakzeptablen Ernährungsexperiment ausgesetzt."
Etwa 950 bis 1200 Tonnen des Gen-Reis sind bereits in den chinesischen Handel gelangt. Befragungen von chinesischen Saatguthändlern und Landwirten deuten zudem darauf hin, dass das genmanipulierte Reis-Saatgut bereits seit zwei Jahren vertrieben wird.
Auch Deutschland importiert Reis aus China. Laut dem Europäischen Amt für Statistik, Eurostat, importierte Deutschland im Jahr 2003 337 Tonnen Reis aus China. Ob auch Gen-Reis auf den deutschen Markt gelangt ist, ist bisher nicht bekannt. Greenpeace fordert eine unverzügliche internationale Rückrufaktion für genmanipulierten Reis aus China.
Es gibt Hinweise, dass Bt-Reis zu allergischen Reaktionen beim Menschen führen könnte. Untersuchungen an Mäusen deuten darauf hin, dass das vom Bt-Reis produzierte Protein Allergie ähnliche Reaktionen hervorruft. Bis heute gibt es jedoch keine Untersuchungen zur Lebensmittelsicherheit von Bt-Reis, erklärt Dr. Janet Cotter, Greenpeace-Wissenschaftlerin.