
Gen-Mais: Was verheimlicht Syngenta noch?
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Neue Enthüllung im Gen-Mais-Skandal des schweizerischen Gentechnikkonzerns Syngenta. Wie das Fachblatt Nature berichtet, enthält der in die US-Nahrungskette gelangte, aber nicht zugelassene Bt10-Gen-Mais ein Antibiotika-Resistenzgen. Das musste inzwischen auch Syngenta zugeben.
In der vergangenen Woche war herausgekommen, dass die Schweizer Gentechnik-Firma von 2001 bis 2004 in den USA den nicht zugelassenen Gen-Mais versehentlich vertrieben hatte. Außerdem behauptete das Unternehmen, dass sich der Bt-10-Mais eigentlich nicht von der bereits zugelassenen Gen-Maissorte Bt-11 unterscheide. Letzterer enthält jedoch kein Antibiotika-Resistenzgen.
Der in der EU illegale Gen-Mais gelangte nach Frankreich und Spanien. Weiter ist nicht bekannt, wie viel des Gen-Mais als Saatgut, Tierfutter oder sogar Speisemais noch in andere Länder exportiert wurde. Syngenta weigert sich die europäischen Importländer bekanntzugeben. Ein Sprecher der EU-Kommission sprach gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters von geschätzten 1000 Tonnen.
Was bei diesem Skandal offensichtlich wird, ist, dass die Firma Syngenta entweder nicht die volle Kontrolle über ihre Gen-Pflanzenproduktion hat oder ihre begangenen Fehler nicht offenlegen will. Es macht zudem deutlich, dass sie rechtliche Vorschriften nicht interessieren, kritisiert Henning Strodthoff, Gentechnikexperte bei Greenepace. Beides ist fatal, wenn eine Firma wie Syngenta die Genehmigung erhalten hat, mit Risikotechnologien umgehen zu dürfen. Konsequenz aus einem solchen Verhalten kann nur sein, dass Gentechnik-Firmen mit dieser Vorgeschichte keine Genehmigungen mehr erhalten.