
Das Greenpeace EinkaufsNetz fand zahlreiche Pestizidrückstände - darunter auch illegale Wirkstoffe
- Hintergrund
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89 Prozent der konventionellen Früchte waren mit Pestizidrückständen belastet. Elf Prozent der Proben erreichten oder überschritten die zulässigen Grenzwerte. Über zwei Drittel der Beeren enthielten einen Giftcocktail von bis zu sieben verschiedenen Pestiziden.
Unter den 20 gefundenen Pestizidwirkstoffen befinden sich auch solche, die für die menschliche Gesundheit besonders gefährlich sind. Mehrere sind krebserregend, nervengiftig oder es besteht der Verdacht auf hormonelle Wirksamkeit.
In mehreren Proben fand das Greenpeace EinkaufNetz sogar Spritzmittel, die zur Anwendung bei Johannis- und Stachelbeeren gar nicht zugelassen sind. Das ist ein deutlicher Hinweis auf den illegalen Einsatz von Agrargiften.
Inzwischen hat das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) die Testergebnisse offiziell bestätigt. Greenpeace hat bei den zuständigen Staatsanwaltschaften Anzeige wegen des Einsatzes illegaler Pestizide erstattet und fordert eine wirksame Kontrolle von Lebensmitteln durch die Überwachungsbehörden der Länder. Lebensmittel, die mit unzulässigen Spritzmitteln behandelt wurden, müssen umgehend aus dem Verkehr gezogen werden.
Bei den jüngsten Untersuchungen handelt es sich nicht um Einzelfälle. Schon in den vergangenen Jahren fand das Greenpeace EinkaufsNetz hohe Pestizidbelastungen in Obst und Gemüse. Der Skandal: Die EU und das Verbraucherministerium haben die Pestizidgrenzwerte für Lebensmittel in den letzten Jahren massiv angehoben. Dadurch sinkt sie Anzahl der Grenzwertüberschreitungen vordergründig. Von Entwarnung kann jedoch keine Rede sein. Das Greenpeace EinkaufsNetz hat die im jetzigen Test gemessenen Pestizidbelastungen zusätzlich auf der Basis der im Jahr 2001 geltenden Höchstmengen bewertet: danach hätten 68 Prozent der Proben das gesetzliche Limit überschritten.
Einzelheiten finden Sie in unseren Pdf-Dokumenten und weiteren Greenpeace Internet-Seiten.