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Action against Genetic Engineering in Germany
© Gottfried Stoppel / Greenpeace

Landliebe - ohne Gentechnik

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Landliebe-Produkte werden in Zukunft ohne gentechnisch veränderte Pflanzen im Tierfutter produziert. Das gab Campina, eine der größten Molkereien Deutschlands, bekannt. Ein großer Erfolg der Greenpeace-Kampagne!

Seit 1996 setzt sich Greenpeace international für gentechnikfreie Lebensmittel ein. Und der lange Atem zahlt sich aus. Jetzt sind die anderen Molkereien gefragt, dem guten Beispiel von Landliebe zu folgen.

Landliebe ist eine der bekanntesten Milchmarken in Deutschland. Mit saftigen Weiden und blumigem Landidyll wirbt die Marke für naturnah erzeugte Milch. Doch was viele nicht wissen: Bisher landeten Tag für Tag Gen-Pflanzen im Futtertrog der Milchkühe. Greenpeace hat bei Landliebe-Bauern mehrfach Gen-Soja und Gen-Mais nachgewiesen und einen Fütterungsstopp gefordert. Darüber informierten Greenpeace-Aktivististen die Verbraucher in deutschen Innenstädten und Supermärkten. Tausende Verbraucher unterstützten mit Briefen und Protestpostkarten die Forderung nach einem Verzicht auf Gen-Pflanzen. Mit Erfolg: Landliebe lenkt ein und schließt nun Gen-Soja und Gen-Mais im Futter aus.

Aktueller Standard bei Landliebe

In den Trog kommen ausschließlich in Europa angebaute und gentechnikfreie Futterpflanzen. Auf Soja wird dabei sogar ganz verzichtet. Das hilft den Urwäldern zum Beispiel in Südamerika, die durch den sich ausweitenden Sojaanbau bedroht sind. Auch die Landliebe-Bauern profitieren von der neuen Fütterung ohne Gentechnik: Sie erhalten für die etwas höheren Tierfutterkosten pro Liter Milch einen Cent zusätzlich.

Alle Landliebe-Produkte sollen die Kennzeichnung ohne Gentechnik tragen. Damit können die Verbraucher am Kühlregal erkennen, bei welchen Produkten Gentechnik sicher ausgeschlossen werden kann. Die Fütterung ohne Gentechnik gilt ab sofort für Milch, H-Milch und Schulmilch von Landliebe und findet sich ab Oktober mit dem Siegel ohne Gentechnik in den Supermarktregalen. Die Umstellung und Kennzeichnung der Milchproduktion für Joghurt, Dessert, Butter und Sahne folgt in den nächsten Monaten.

Andere Molkereien müssen nachziehen

Noch immer werden die meisten Kühe in Deutschland mit Tierfutter aus gentechnisch veränderten Pflanzen gefüttert. Die Hersteller der konventionellen Milchmarken Weihenstephan (Müller-Milch), Bärenmarke, Breisgaumilch oder Allgäuland wollen Gen-Pflanzen im Futter ihrer Milchkühe nicht ausschließen. Damit unterstützen die Molkereikonzerne den Anbau von Gen-Pflanzen weltweit und sind mitverantwortlich für die Folgen in Nord- und Südamerika sowie in Europa und Deutschland.

Das können Sie tun:

  • Fordern Sie Molkereien, auf, Gen-Pflanzen aus dem Futtertrog der Milchkühe auszuschließen. Einige Molkereien wie die hessische Upländer Bauernmolkerei oder Marken wie Landliebe machen vor, dass es geht.
  • Achten Sie beim Einkauf auf die Kennzeichnung ohne Gentechnik oder greifen Sie zu biologisch erzeugten Lebensmitteln. Dort sind Gen-Pflanzen in Lebens- und Futtermitteln sowie auf dem Acker tabu.
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