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Es war ein großer Tag auch für die erst kürzlich gegründeten chilenischen Greenteams, die sich an dem Zug beteiligten. Nach einem symbolischen Marsch durch eine der Hauptstraßen Santiagos trafen die jungen Umweltschützer mit einem rund 500 Meter langen Banner vor dem CITES-Konferenzgebäude ein. Die einzelnen Bannerteile kamen teils aus Chile selbst, teils von Greenteams aus verschiedenen europäischen Ländern. Die Kinder des Greenpeace Kinder- und Jugendprojekts hatten sie bemalt und nach Chile geschickt, wo sie zusammen das längste Artenschutz-Banner der Welt bildeten. Begleitet wurde der Zug außerdem von großen aufblasbaren Tieren, die einige akut bedrohte Arten repräsentierten.

Wir glauben, dass die Welt allen Lebewesen gehört - nicht nur denen, die Geld haben. Wir wollen, dass Wale, Elefanten und Mahagonibäume vor dem Missbrauch durch den Menschen geschützt werden. Diese Botschaft überreichten die Kinder und Jugendlichen CITES-Generalsekretär Wijnsteecker, dem CITES-Vorsitzenden Sergio Bittar und dem chilenischen Delegationsleiter Jaime Campos.

Vertreter aus 160 Ländern verhandeln in Santiago derzeit über Handelsbeschränkungen oder -erweiterungen für Tiere und Pflanzen, die gefährdet oder direkt vom Aussterben bedroht sind. Der Konferenz liegen rund 50 Anträge vor. Heftig diskutiert wird der Antrag von Japan, Minke- und Brydewale aus Anhang I für akut vom Aussterben bedrohte Arten in Anhang II herunterzustufen. Damit wäre der Handel mit dem Fleisch der Meeressäuger wieder beschränkt zugelassen. Dem illegalen Walfang würde Tür und Tor geöffnet. Greenpeace fordert darum die Beibehaltung des absoluten Handelsverbots.

Außerdem setzt sich Greenpeace auf der Konferenz dafür ein, den Mahagonibaum, der in einigen Regionen Süd- und Mittelamerikas bereits vom Aussterben bedroht ist, von Anhang III in Anhang II hochzustufen. Damit wäre nur noch ein begrenzter und strikt kontrollierter Handel mit dem wertvollen Holz zugelassen.

Um die Forderung zu unterstützen, haben zwei Greenpeace-Aktivisten am Mittwoch in Santiago an einem 20-stöckigen Gebäude ein zehn Meter langes Banner entrollt mit der Aufschrift Brasilien und Lula: Rettet den Mahagonibaum. Lula ist der volkstümliche Name des neu gewählten brasilianischen Präsidenten.

Auch der Schwarze Seehecht sollte nach Ansicht von Greenpeace in Anhang II des Abkommens aufgenommen werden. Der als Delikatesse geltende Fisch ist durch hemmungslose Überfischung gefährdet. 50 bis 80 Prozent des Fangs stammen aus illegaler Piratenfischerei. Käme der Antrag durch, so würde zum erstenmal eine kommerziell gehandelte Fischart durch das Abkommen geschützt.

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