Jetzt spenden

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Im Mai 2005 wird der weltweit wichtigste Abrüstungsvertrag, der Atomwaffensperrvertrag, neu verhandelt. Er verbietet allen Nicht-Atomwaffenstaaten, nukleare Waffen zu erwerben. Umgekehrt verpflichten sich alle Atomstaaten, ihre eigenen Arsenale abzurüsten.

Der Vertrag regelt auch, dass die mittlerweile 189 Unterzeichnerstaaten kein atomwaffentaugliches Material und keine entsprechenden Technologien weitergeben dürfen. Was ursprünglich den Weg aus dem Wettrüsten zu Zeiten des Kalten Krieges weisen sollte, droht heute wieder verwässert zu werden.

Wolfgang Lohbeck, Abrüstungsexperte bei Greenpeace, sieht eine veränderte Realität: Während höchst einseitig Schurkenstaaten der Weiterverbreitung von Atomwaffen bezichtigt werden und ins Fadenkreuz von Kriegsszenarien geraten, haben die USA bereits klargemacht, dass sie eigene nukleare Abrüstung ablehnen.

Das nukleare Wettrüsten ist wieder aufgeflammt. Aggressive Präventivschlagsideologien höhlen das Völkerrecht aus. Eine hochexplosive Mischung, die einen atomaren Erstschlag fürchten lässt.

Lohbeck: Die Münchner Sicherheitskonferenz muss diese realen Gefahren aufzeigen und die Atommächte zur Erfüllung ihrer vertraglichen Pflichten drängen. Sonst wird Sicherheit nur noch die Sicherheit der Reichen und Starken sein.

Das gilt auch für Nordkorea, das am Donnerstag eingeräumt hat, Atomwaffen zu besitzen. Greenpeace fordert Nordkorea auf, dem Atomwaffensperrvertrag wieder beizutreten und sich am internationalen Diskurs über Abrüstung und über die Nichtweiterverbreitung von Atomwaffen zu beteiligen.

Auch die deutsche Regierung ist gefordert. Mit Lohbecks Worten: Die Bundesregierung muss dafür sorgen, dass die US-Atomwaffen so schnell wie möglich aus Deutschland abgezogen werden. Sie muss ihre nukleare Teilhabe an diesen Waffen aufgeben, also die Möglichkeit, diese Waffen von deutschem Boden aus mit deutschem Personal einzusetzen. Und sie sollte keine atomwaffentaugliche Technik oder Einzelkomponenten in andere Staaten liefern.

Greenpeace hat Außenminister Joschka Fischer am 1. Februar in einem Brief aufgefordert, die vollständige nukleare Abrüstung international einzufordern - jetzt auf der Sicherheitskonferenz in München wie auch in den Verhandlungen zum Atomwaffensperrvertrag (Non Proliferation Treaty, NPT) im Mai in New York.

Anmerkung: Die jährlich stattfindende Münchner Konferenz für Sicherheitspolitik ist aus der früheren Münchner Wehrkundetagung hervorgegangen. Seit 1998 wird die Konferenz vom ehemaligen Kohl-Sicherheitsberater Horst Teltschik ausgerichtet. Die Bundesregierung sponsert die Veranstaltung.

Jetzt mitmachen

Du willst dich aktiv für das Thema Frieden einsetzen?

Anti-Irakkrieg-Demonstration in Berlin

Dann besuche in unserer Mitmach-Community Greenwire die Themengruppe Frieden und tausche dich mit Anderen aus, finde weitere Mitmachangebote und erfahre mehr über unsere Kampagnen.

Hier lang zur Themengruppe-Frieden

Themengruppe auf

Anti-Irakkrieg-Demonstration in Berlin

Mehr zum Thema

Ukrainische Flagge vor Solardach
  • 28.03.2024

Greenpeace wappnet ukrainische Schulen und Kliniken gegen Stromausfälle infolge russischer Angriffe. Zwei der aus Deutschland finanzierten Solaranlagen sind bereits in Betrieb.

mehr erfahren
Projektion am Reichstag: Protest gegen deutsche Atombomben in Berlin

Der Ukrainekrieg macht auch Angst vor Atombomben. Doch in welchem Radius würde ein Atombombenabwurf über der Ukraine welche Zerstörung anrichten? Kleine Übersicht über häufig gestellte Fragen.

mehr erfahren
Ostermarsch 2023 in Büchel
  • 18.03.2024

Für den Frieden auf die Straße gehen, das machen Menschen seit über 60 Jahren. Nicht nur zu Kriegszeiten. Doch im Moment sind die Ostermärsche wichtiger denn je.

mehr erfahren
Projektion gegen den Krieg auf russische Botschaft
  • 24.02.2024

Mit dem russischen Angriff auf die Ukraine erlebte die Welt einen einschneidenden Umbruch. Nun jährt sich der Einmarsch zum zweiten Mal.

mehr erfahren
Moving Human Image in Berlin
  • 31.01.2024

Unsere Demokratie ist bedroht. Zugleich stehen überall Menschen auf, um sie zu verteidigen. 10 Tipps, was jede:r Einzelne für mehr Menschlichkeit und Miteinander und gegen Hass und Hetze tun kann.

mehr erfahren
Grafik: Kampfflugzeuge im Kreis angeordnet
  • 21.12.2023

Die Studie enthüllt die Kosten des Waffensystems im FCAS: 2 Billionen Euro - so teuer kann es für die Partnernationen Deutschland, Frankreich und Spanien werden.

mehr erfahren